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ADB:Fürstenberg, Karl Aloys Fürst zu

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Artikel „Fürstenberg, Karl Joseph Alois Fürst von“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 226–227, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:F%C3%BCrstenberg,_Karl_Aloys_F%C3%BCrst_zu&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 00:32 Uhr UTC)
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Fürstenberg: Karl Joseph Alois Fürst v. F., österreichischer Feldmarschalllieutenant. Dieser Ausgezeichnetste seines Hauses wurde am 26. Juni 1760 zu Prag geboren und trat nach vollendeten philosophischen Studien als Lieutenant in die österreichische Armee ein. Seine ersten Sporen verdiente sich F. als Oberstlieutenant und Commandant eines ungarischen Grenadierbataillons im Türkenkriege von 1788–90, während welcher Feldzüge er bis zum General stieg. Am 4. Nov. 1790 vermählte er sich mit der Prinzessin Elisabeth von Thurn und Taxis. Beim Ausbruche des französischen Revolutionskrieges war er Commandant einer Brigade und vertheidigte in Verbindung mit den Generalen Eszterhazy und dem Condé’schen Emigrantencorps Kehl; auch hatten sie durch Demonstrationen vom rechten Rheinufer aus die Bewegungen der anderen Heerestheile zu erleichtern. 1793 war F. bei der Armee des tapferen Feldmarschall Wurmser eingetheilt, eroberte in dessen Auftrage nach lebhaften Gefechten mehrere vom [227] Feinde besetzte Ortschaften und bewies Umsicht wie Tapferkeit in allen übrigen Actionen des Feldzuges, namentlich aber bei der Erstürmung der Weißenburger Linien und 1795 bei der Eroberung von Mannheim. 1796 kämpfte er Anfangs unter Latour später unter Erzherzog Karl in fast allen Actionen, namentlich aber mit besonderer Auszeichnung bei Emendingen (19. Oct.) und Schlingen (24. Oct.), nach welcher Schlacht der Erzherzog F. den Auftrag ertheilte, den wichtigen Brückenkopf von Hüningen zu nehmen, welcher auch, jedoch erst nach hartnäckigster Gegenwehr und mittelst Capitulation in seine Hände fiel. Im Feldzuge des nächsten Jahres focht F. wieder am Rhein und war am 22. April an der Rench eben in ein lebhaftes Gefecht verwickelt, als die Nachricht vom Leobner Waffenstillstand anlangte, der die Entscheidung unterbrach. 1799 zog er das letzte Mal ins Feld und entwickelte besondere Umsicht wie Bravour bei Ostrach (21. März) und am 25. März bei Liptingen, wo er in dem entscheidenden Augenblicke, als die französische Division Soult zum Angriffe schritt, die beiden Regimenter Kaiser und Benjowsky vorführte und von mehreren Kartätschenkugeln getroffen, fiel. Seinen Heldentod bekräftigte ein altes Kriegssprüchwort, welches lautet: „Haus Oesterreich schlägt keine Hauptschlacht, ohne daß ein Fürstenberg fällt.“

Hirtenfeld: Oesterr. Milit.-Lexikon, II. Bd.