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ADB:Gössel, Joachim

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Artikel „Gössel, Joachim“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 406–407, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%B6ssel,_Joachim&oldid=- (Version vom 15. Oktober 2024, 07:10 Uhr UTC)
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Gössel: Joachim G., druckte von 1618–43 zu Hildesheim. Aus seiner Druckerei ging im Anfange des 30jährigen Krieges die erste Zeitung des Landes Hannover hervor, doch konnte man sie eigentlich nicht als eine selbständige Zeitung bezeichnen, da sie nur ein Wiederdruck einer Nürnberger Zeitung war, wie der Titel der zweiten Nummer selbst angibt. Die erste Nummer von 1619 trägt den Titel: „Die erste Zeitung, die sich im ganzen römischen Reiche, sowohl auch in den benachbarten Ländern als Welschland, Frankreich, Hispanien, Engeland, Dänemark, Schweden, Pohlen, Moscau, Liefland, Türkei u. s. w. und dann in den weit abgelegenen Inseln, als Cypern, Madera, Candia u. s. w. begeben und zugetragen, so durchs ganze Jahr wöchentlich anher gelanget und avisiret worden“. Die zweite Nummer hat dagegen den Zusatz: „von Nürnberg wöchentlich anhero gelangt“. Aus diesem Anfang einer Zeitung entstand später die „privilegirte Hildesheimische Zeitung“. Im J. 1621 muß die Zeitung noch bestanden haben, da der Magistrat von Hildesheim einen eigenen Censor für diese Zeitung angestellt hatte. Nach dem Tode des Joachim G. setzten seine Wittwe und Erben die Druckerei fort und 1649 druckten sie unter anderem eine Hildesheimische Gerichtsordnung. Etwa um 1650 ging die Druckerei von Gössel’s Erben auf Julius Geißmar über.

Vgl. Grotefend, Geschichte der Buchdruckereien in den hannoverschen und braunschweigischen Landen. Schwarzkopf, Ueber politische Zeitungen etc. in [407] Sachsen, Thüringen etc., S. 100 u. ff. Prutz, Geschichte des deutschen Journalismus, I. Bd. S. 220.