Zum Inhalt springen

ADB:Gejer, Karl Friedrich Otto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gejer, Karl Friedrich Otto“ von William Löbe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 504, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gejer,_Karl_Friedrich_Otto&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 03:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Geier, Johann Daniel
Nächster>>>
Geier, Martin
Band 8 (1878), S. 504 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2010, suchen)
Karl Friedrich Otto Gejer in Wikidata
GND-Nummer 13636585X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|504|504|Gejer, Karl Friedrich Otto|William Löbe|ADB:Gejer, Karl Friedrich Otto}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13636585X}}    

Gejer: Karl Friedrich Otto G., königl. sächsischer Oekonomierath und Rittergutsbesitzer, verdient um Einführung der künstlichen Düngemittel, insbesondere des Peruguano und des Knochenmehls, sowie um Verbesserung der Bauernwirthschaften im sächsischen Erzgebirge, war geb. am 7. Nov. 1795 zu Dresden, wo sein Vater Professor am königl. Pagenhause war, † am 4. Juni 1872 in Oberzodel bei Penzig. Seiner Neigung folgend erlernte er im 15. Lebensjahre die Landwirthschaft in Langenrinne bei Freiberg, benutzte jedoch die Winter der ersten drei Jahre zu fernerer wissenschaftlicher Ausbildung in Dresden. Hierauf übernahm er eine Verwalterstelle auf dem Kammergute Wendelstein bei Merseburg, kehrte aber 1816 nach einer landwirthschaftlichen Reise zur Verwaltung nach Langenrinne zurück und erwarb einige Jahre später diese ihm liebgewordene Wirkungsstätte zu eigenem Beruf. Bisher war dieses Gut nach der gewöhnlichen gebirgischen Wirthschaftsweise eingerichtet gewesen. Mit klarem Blick erkannte er die Mängel derselben, und mit sicherer Erkenntniß und kluger Vorsicht verbesserte er die Einrichtungen und hob er die Erträge so, daß Langenrinne bald einen Ruf als Musterwirthschaft auch nach außen erwarb. Selbst aus der Ferne kamen Besucher und Lernbegierige, um sich unter Gejer’s Leitung zu bilden. Seit 1849 setzte er seine Wirksamkeit in Oberzodel fort. Als Schriftsteller trat er mit der von Schweitzer und Schubarth herausgegebenen gekrönten Preisschrift „Ueber Verbesserungen der Bauernwirthschaften im sächsischen Erzgebirge“ (2. Aufl. 1840) hervor. Als Mitglied der ökonomischen Gesellschaft im Königreich Sachsen hielt er seit 1828 viele Vorträge in den Versammlungen dieser Gesellschaft, die es als eine Förderung der sächsischen Landwirthschaft erkannte, jene lehrreichen Arbeiten zu sammeln und in einer besonderen Schrift herauszugeben: „Aus der Erfahrung. Vorträge und Bemerkungen über verschiedene Gegenstände der Volks- und Landwirthschaft mit besonderer Beziehung auf das Königreich Sachsen und die daselbst übliche Gebirgswirthschaft“ (1866).

Vgl. Jahrbücher für Volks- und Landwirthschaft der Oekonomischen Gesellschaft im Königreich Sachsen. X. Band. 4. Heft.