ADB:Gräbner
Joh. Christoph G., der Stammvater der nachfolgenden Orgel- und Instrumentenmacherfamilie, war gegen Ende des 17. Jahrhunderts Orgelbauer zu Dresden und verfertigte 1692 das Werk in der dasigen Johanneskirche. Sein Sohn
Gräbner:Johann Heinrich wird 1718 als kurfürstlich sächsischer Hoforgelbauer und Klavierstimmer erwähnt. Seiner Zeit schätzte man die von ihm verfertigten Clavecin’s, die man selbst in Polen und Livland kannte. Dessen Sohn
Johann Gottfried, geb. 1736 in Dresden, lernte beim Vater und verfertigte mit seinem Bruder Wilhelm, der um ein Jahr jünger war, Fortepiano’s, Doppelflügel mit und ohne Pfeifen und Claviere, deren gute Arbeit und Ton gerühmt ward. Er fing 1786 an mit seinem Bruder gemeinschaftlich Fortepiano’s in Flügelgestalt zu bauen, wovon 1796 schon 171 Stück in alle Welt, selbst bis nach Cherson in der Krim, gegangen waren. Johann Gottfried G. wurde 1759 (jedenfalls nach dem Tode seines Vaters) zum kurfürstlichen Hof-Orgel- und Instrumentenmacher ernannt. Ein Stiefbruder von ihm, Carl August G., geb. 1749, war ebenfalls Schüler seines Vaters, trennte sich aber nach dem Tode desselben von seinen Brüdern und arbeitete allein. Auch er fertigte seit 1787 flügelartige Fortepiano’s mit drei Veränderungen, die im Preise von 100 bis 150 Thaler standen. Mitglieder der Familie G. haben sich bis in die neueste Zeit in Dresden als Instrumentenmacher erhalten, ohne jedoch Hervorragendes zu leisten.
- Gerber, Neues Tonkünstlerlexikon II.