Zum Inhalt springen

ADB:Graevenitz, Friedrich Wilhelm Graf von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Grävenitz, Friedrich Wilhelm von“ von Paul Friedrich von Stälin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 616–617, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Graevenitz,_Friedrich_Wilhelm_Graf_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 08:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Gravisset, Jacob
Band 9 (1879), S. 616–617 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Wilhelm von Grävenitz in der Wikipedia
Friedrich Wilhelm von Grävenitz in Wikidata
GND-Nummer 10422925X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|616|617|Grävenitz, Friedrich Wilhelm von|Paul Friedrich von Stälin|ADB:Graevenitz, Friedrich Wilhelm Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10422925X}}    

Grävenitz: Friedrich Wilhelm v. G., geb. 1679, † 1754. Aus einem mecklenburgischen Adelsgeschlechte stammend, kam er im J. 1705 als Kammerjunker in den Dienst Herzog Eberhard Ludwigs von Würtemberg. Wol um sein Glück zu machen, berief er seine Schwester Christiane Wilhelmine v. G. an den herzoglichen Hof und diese wurde, wie in der Geschichte des genannten Herzogs (Bd. V. S. 562 ff.) dargestellt worden, bald die allgewaltige Maitresse des Herzogs, welche dem Lande zum größten Verderben gereichte. Wie sich selbst, wußte dieselbe ihren ganzen Anhang, so auch ihre Familie, mit Aemtern, Gütern und dergl. reichlichst zu versorgen und obiger Bruder wurde Geheimer [617] Rath, Obersthofmeister und Premierminister, auch mit ihr zugleich den 1. Sept. 1707 in den Reichsgrafenstand erhoben. Durch seine Geschmeidigkeit und durch gelungene kluge Negociationen in Kriegs- und Friedenszeiten, insbesondere auch geschickte Unterhandlungen wegen der streitigen Mömpelgarder Succession hatte er sich übrigens immerhin einige Verdienste erworben und blieb auch nach dem Sturze seiner Schwester, mit welcher er in der letzten Zeit etwas zerfallen war, so lange wenigstens Herzog Eberhard Ludwig regierte, an der Spitze des Ministeriums. Allein nach dessen Tode (im J. 1733) ließ sein Nachfolger, Herzog Karl Alexander, ihn alsbald gefangen nehmen und in Untersuchung ziehen. Vergleichsweise trat er seine Besitzungen im Lande gegen eine Entschädigung von 56000 fl. ab und wurde darauf seiner Haft entlassen. Nach Wien geflüchtet, suchte er vergeblich Umtriebe gegen den Herzog zu machen und starb als königl. preußischer Generallieutenant.