Zum Inhalt springen

ADB:Gravenhorst, Johann Ludwig Christian Carl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gravenhorst, Joh. Ludwig Christian“ von Victor Carus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 616, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gravenhorst,_Johann_Ludwig_Christian_Carl&oldid=- (Version vom 11. Dezember 2024, 06:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 9 (1879), S. 616 (Quelle).
Johann Ludwig Christian Carl Gravenhorst bei Wikisource
Carl Gravenhorst (Zoologe) in der Wikipedia
Carl Gravenhorst in Wikidata
GND-Nummer 116826983
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|616|616|Gravenhorst, Joh. Ludwig Christian|Victor Carus|ADB:Gravenhorst, Johann Ludwig Christian Carl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116826983}}    

Gravenhorst: Joh. Ludwig Christian G., wurde am 14. November 1777 in Braunschweig geboren. Er studirte Naturwissenschaften in Göttingen, wurde daselbst 1804 Doctor der Philosophie und Privatdocent und erhielt 1809 eine außerordentliche Professur mit der Stellung eines Unterinspectors des Museums. Aus dieser ersten, Göttinger Zeit stammen die sehr fleißigen Schriften: „Coleoptera microptera Brunsvicensia“, 1802, und „Monographia Coleopterorum micropterorum“, 1805. Im J. 1810 erhielt er einen Ruf als Professor der Naturgeschichte und Director des botanischen Gartens in Frankfurt a. O. und 1811 einen solchen als Professor der Naturgeschichte und Director des zoologischen Museums in Breslau, als welcher er am 14. Januar 1857 starb. Als vorzügliche Früchte seines auch in Breslau auf entomologische Untersuchungen gerichteten Fleißes sind besonders seine Arbeiten über Schlupfwespen anzuführen, als deren Schlußwerk seine in drei Theilen erschienene „Ichneumonologia europaea“ (1829) zu nennen ist. Auch mehrere allgemein zoologische Werke hat er verfaßt, von denen seine vergleichende Zoologie besonders deshalb zu erwähnen ist, als er hier bei einem ziemlich engen Anschluß an Cuvier doch, die Idee der Entwickelung des Thierreichs vom Einfachen zum Zusammengesetzten zum Ausdruck bringend, die Reihenfolge umkehrte und von den niedersten Formen ausging. Dabei offenbart sich aber sein Standpunkt als blos beschreibender Zoolog dadurch sehr treffend, daß er erklärt, er schätze zwar (vergleichend) anatomische Arbeiten ungemein hoch, ein anatomisches Merkmal könne wol auch in zweifelhaften Fällen den Ausschlag über die Stellung eines Thieres geben: im Allgemeinen weist er aber die Anwendung anatomischer Merkmale auf die Classification zurück.