ADB:Gramberg, Karl Peter Wilhelm
Gesenius’ und Wegscheider’s Leitung dem Studium der Theologie und der orientalischen Sprachen, und warf sich mit Vorliebe auf die Erforschung des alten Testamentes. Nach vollendetem Universitätsstudium war er zunächst eine Zeit lang Hauslehrer, dann Lehrer am Gymnasium zu Oldenburg, und wurde 1822 als Oberlehrer am Pädagogium zu Züllichau angestellt, nachdem [578] er vorher noch die philosophische Doctorwürde erworben. Inzwischen hatte er, wiewohl durch seine Lehrthätigkeit stark in Anspruch genommen, seine gelehrten Studien eifrig fortgesetzt, und es war nun sein sehnlichster Wunsch, durch eine akademische Stellung in den Stand gesetzt zu sein, sich der Wissenschaft uneingeschränkt zu widmen. Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, ein früher Tod machte seinem Wirken ein Ende. Seine vorzüglichsten Schriften, in welchen er nach dem Vorbilde von Gesenius und de Wette in historisch-kritischem Geiste und ohne traditionelle Voraussetzungen die Erklärung des alten Testamentes behandelte, sind: „Die Chronik nach ihrem geschichtlichen Charakter und ihrer Glaubwürdigkeit neu geprüft“, 1823; „Libri Geneseos secundum fontes rite dignoscendos adumbratio nova“, 1828; „Das Buch der Sprüche Salomo’s neu übersetzt, nach seinem Inhalte systematisch geordnet, mit erklärenden Anmerkungen und Parallelen aus dem Alten und Neuen Testamente versehen“, 1828, und sein Hauptwerk: „Kritische Geschichte der Religionsideen des Alten Testamentes“, Th. 1. 2. 1829–30. Th. 3. 4, welche er vollständig ausgearbeitet hatte, kamen nicht mehr zum Druck. Ein ausführlicher Commentar über den Pentateuch blieb unvollendet.
Gramberg: Karl Peter Wilhelm G., alttestamentlicher Exeget, geb. am 24. Septbr. 1797 zu Seefeld im Großherzogthum Oldenburg, wo sein Vater Prediger war, gest. am 29. März 1830. Den ersten Unterricht ertheilte ihm sein Vater, darauf kam er in die Schule zu Stöden, später auf das Gymnasium zu Oldenburg. 1816 bezog er die Universität Halle, widmete sich hier besonders unter- Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen, 1830. I, 270.