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ADB:Grebber, Franz Pietersz

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Artikel „Grebber, Franz Pietersz“ von Carl von Lemcke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 618–619, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grebber,_Franz_Pietersz&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 03:45 Uhr UTC)
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Grebber: Franz Pietersz G., der sich auch de G. nannte, geboren 1570 zu Haarlem, ward Schüler des Thier- und Landschaftmalers Jacques Savery und danach ein in seiner Vaterstadt als Maler und als Lehrer geschätzter Meister. Bekannt sind die Streitigkeiten, welche er 1627 als Decan der St. Lucas-Gilde wegen seiner Eigenmächtigkeit im Verschenken der Lucas-Reliquien hatte und noch andere, die er sich wegen zunftwidrigen Handelns zuzog. Er starb 1649. Pieter Faes, genannt Lely, war 1637 unter Anderen sein Schüler. Im Haarlemer Museum sind von G. vier Schützenbilder, voll Charakteristik [619] und Leben, doch noch mit mangelhafter Technik für die Fleischfarbe der Gesichter, wie sie allerdings selbst Frans Hals noch auf dem Schützenbild von 1616 zeigt. Grebber’s Bild von 1619 erinnert am meisten an den großen Nebenmeister. G. hatte eine als Künstlerin geschätzte Tochter Maria und den Sohn Pieter, auch Pieter Fransz de G. genannt, geboren zu Haarlem 1590, Schüler von Hendr. Goltzius. G. gehört zu den Uebergangsmeistern, welche unter den Einflüssen von Rubens und van Dyck den neuen holländischen Stil nach Form und Farbe suchten, den Franz Hals in den zwanziger Jahren des Jahrhunderts für sich gewann, und den allgemein Rembrandt v. Rijn unter Vorgang der holländischen Elzheimer Freunde errang und zum herrschenden seiner Schule und Epoche machte. Grebber’s frühere Bilder, z. B. „Die Werke der Barmherzigkeit“ von 1628, „Hirten und Hirtinnen“, „Barbarossa und der Patriarch von Jerusalem begaben Haarlem mit dem Wappenschild“, zeigen Anlehnungen und Schwankungen zwischen van Dyck und Fr. Hals, Rubens und Rembrandt’s Vorgängern. Das Bild „Elisa und Naaman (Artaxerxes und Hippokrat?)“ erinnert an Rembrandt’s lichtes Colorit. Andere Bilder Grebber’s sind früher für Werke Rembrandt’s oder dessen Schule gehalten worden (z. B. in Dresden eines für einen Rembrandt, ein zweites für einen Pauditz). G. hat auch radirt („Cornelius Arnoldus“ nach Rubens 1630, „Christus und die Samaritanerin“, „Magdalena“, „Petrus“, „Johannes der Täufer“, „Susanna und die beiden Alten“). Auf der Susanna wird die Jahreszahl 1665 gelesen. Man vermuthet, daß der Meister im nächsten Jahre gestorben sei. Außer Frans und Pieter G. gibt es noch einige andere Maler, welche auch Grebber hießen.

A. van der Willigen, Les artistes de Harlem. Vosmaer, Rembrandt.