Zum Inhalt springen

ADB:Groß, Konrad

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Groß, Konrad“ von Georg Wolfgang Karl Lochner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 744–748, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gro%C3%9F,_Konrad&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 11:29 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Grosse, Henning
Band 9 (1879), S. 744–748 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Konrad Groß in der Wikipedia
Konrad Groß in Wikidata
GND-Nummer 124642888
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|744|748|Groß, Konrad|Georg Wolfgang Karl Lochner|ADB:Groß, Konrad}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124642888}}    

Groß: Konrad G. ist ohne Zweifel durch seine Stiftungen der Bedeutendste seines Geschlechts, das in Nürnberg nach früherem Glanze schon im 16. Jahrhundert in ärmlicher Dunkelheit verkommen und erloschen ist. Sein Vater Heinrich oder Heinz, urkundlich Henricus Magnus, auch Henricus Dives genannt, kommt schon 1276 vor, und ist ein Mann der Sage geworden, der seinen großen Reichthum dem Funde eines durch den Traum ihm angezeigten Schatzes verdankt habe, den er zur Erbauung eines Spitals verwendete, wodurch er zugleich von dem ihm anklebenden Aussatz oder Grind, weshalb er der grindige Heinz genannt wurde, befreit worden sei. Aus den 13 Lindenblättern des Astes, womit er den Ort, wo er träumte, bezeichnete, sei sein Wappen entstanden. Daß die Sage den Vater Heinrich mit dem Sohn Konrad, dem Spitalstifter, in Eine Person verquickt, muß man ihr und ihren Liebhabern zu Gute halten, will ja das Volk sogar den Ort, wo der grindige Heinz den Traum hatte, in der Umgegend der Stadt noch jetzt nachweisen. Schon am 24. August 1276 erscheint Heinrich mit dem Zunamen Groß (Henricus cognomine magnus) in einer burggräflichen Urkunde, Mon. Zoll. II. 155. Heinrich G. der Aeltere und Heinrich G. der Jüngere kommen in Urkund. v. 28. May 1289 vor, Cod. dipl. Holzsch. p. 6 n. 4. In der nächsten Woche vor St. Martinstag 1296 erscheint der reiche Heinrich als Kläger vor dem Landrichter. Ibid. p. 11 n. 9. Heinrich des großen Heinrichs Sohn verkauft seine Vogtei zu Katzwang, „mit meines Vaters des Reichen Heinrichs Wort“, an den Abt zu Ebrach, 3. Februar 1298. [745] Ibid. p. 13 n. 11. Dieser reiche Heinrich G. gehörte den ritterbürtigen, schöffenbaren Geschlechtern an und stand den andern Nürnberger rathsfähigen Familien völlig gleich, nur daß sich seine Vermöglichkeit nicht wie bei den meisten andern Geschlechtern, auf den Handel, von dem sich keine Andeutung findet, sondern auf sehr ausgedehnten Grundbesitz und zwar im südlichen Reichswalde gründete. Diese Lebensstellung des Heinrich G. wird auch durch seine Ehen bestätigt; er hatte in erster Ehe Sophie v. Vestenberg, aus einer erloschenen zum Ritterort Steigerwald gehörenden fränkischen Adelsfamilie, in zweiter Ehe Geisel (Gisela), Schwester Konrads, Gramliebs und Rüdigers der Eseler, welche in einem von Konrad G. als Schultheißen am 9. Juni 1339 ausgestellten Gerichtsbrief als Frau Geisel, des großen Heinzen Wittwe, erscheint. Der Schultheiß selbst aber war der Sohn der Sophie v. Vestenberg, wie aus einem Brief vom 10. August 1340 erhellt, worin Elsbet, Aebtissin zu St. Claren, ihm verspricht, seine und Agnesen, seiner Wirthin, Heinrich seines Vaters und Suffein seiner Mutter, Frizen seines Sohns, und aller seiner Angehörigen, Jahrzeit begehen lassen zu wollen, Würfel, Nachr. p. 307. Der alte Heinz oder Heinrich G. war schon 1317 gestorben. Seine andern Kinder, Geschwister des Schultheißen, waren Heinrich der Jüngere, der Anna, des Schultheißen Berthold Pfinzing Tochter, die am 8. October 1316 starb, zur Frau hatte und am 7. April starb (er heißt de foro lactis, am Milchmarkt, zum Unterschied von seinem Vater, der hieß de ponte, s. Necrol. Francisc.), Philipp, der Elisabeth Pfinzingin und dann Katharina Ortliebin zu Frauen hatte, das Nürnberger Rathhaus baute, und als Pfleger der Stege und Wege noch am 6. März 1355 urkundlich vorkommt; Eberhard, der am 12. Januar 1331 starb (Necrol. Franc.), Bartholomäus, der im Testament des Schultheißen 1343 ausdrücklich genannt wird, und Katharina, Konrad Waldstromer’s Frau, die am 28. September 1309 als Wittwe starb. Da Konrad G. aus erster Ehe war, wird er wol älter als die andern Brüder gewesen sein, mit Ausnahme Heinrichs und Eberhards, die jedoch nicht weiter in Betracht kommen. Er wird schon 1307 als der „reiche Konrad“ oder auch „Konrad G.“ als Bürge für neuaufzunehmende Bürger genannt. Ebenso ist er bei der am 26. April 1314 von dem bald darauf gestorbenen Burggrafen Konrad gemachten Schenkung zum Behuf seines Seelgeräths als „Konrad des großen Heinzen Sohn“ Zeuge, nebst vielen andern Nürnbergern. Bald darauf, am 27. November 1316, wird er in einem Brief des burggräflichen Landgerichts der „wolbescheidene Mann Herr Konrad G.“ genannt, woraus zu schließen sein dürfte, er habe schon damals die Stelle eines vollberechtigten Bürgers, eines Genannten des größeren Raths eingenommen. Als am 17. Juli 1318 Graf Friedrich von Truhendingen Schloß Colmberg und Stadt Leutershausen an den Burggrafen verkaufte (Mon. Zoll. II. 534), war Konrad der große Heinz einer der Zeugen, und im Verzeichniß des großen Raths a. 1319 (Murr, Journ. II. 96) steht er als Conradus Dives juxta pontem unter den Consules. Die Umgegend der ehemaligen Barfüßer-, jetzigen Museumsbrücke war nämlich ganz in seinem und seiner Familie Besitz. Hiemit ist seine bürgerliche Stellung, als Mitglied des kleinen Raths, festgestellt. Sein eigenes Wohnhaus war der später von der Familie der von Ploben erworbene, noch jetzt sogenannte Plobenhof S. 823, der damals noch ohne nachbarliche Anbauten auf der Süd- und Ostseite war. Sein Bruder Philipp besaß S. 807. Aber auch außerhalb der Stadt, z. B. in Grindlach, war er begütert, wofür seine Stiftungen Belege geben. Verheirathet war er mit Agnes, Berthold Pfinzing’s Tochter, die ihm mehrere Kinder gebar, Friedrich, der in dem oben angezogenen Briefe von 1340 genannt ist, und vermuthlich der älteste war, auch noch vor dem Vater starb, Heinrich, Leupold, Konrad, die in der Teidigung vom 20. December 1349 genannt werden, Wilhelm [746] und Barthel, welche ihm unverbürgte Geschlechtsregister beilegen, Margaretha, die Heinrich Mendel, und Anna, die Heinrich Geuder heirathete. Seine Frau Agnes starb 12. oder 13. August 1342. Daß sie zu der Linie Geyer-Pfinzing gehörte, dürfte die Art, wie sie im Necrol. Francisc. erwähnt wird: Agnes filia Geyeri Sculteti in Babenberg, andeuten. Von den Stiftungen Konrads Großen gebührt ihm das Verdienst einer ganz allein, bei zwei andern haben auch Andere mitgewirkt. So wichtig auch für ihre Zeit diese gewesen sind, haben sie doch dem Alles umwälzenden Geiste der Zeit Raum geben müssen und sind fast ohne eine Spur zu hinterlassen, verschwunden und vertilgt. Das gilt erstens von der Stiftung des Klosters Himmelthron, grauen oder Bernhardiner Ordens, welches im Anfang zu Nürnberg, auf der Stätte des nachherigen Plobenhofes gegründet wurde, aber nach wahrscheinlich kurzer Frist, aus dem Grund des beschränkten Raumes und wol auch der Ueberschwemmungen ausgesetzten Lage, 1348 nach Grindlach verlegt. Der von der damaligen, wahrscheinlich der ersten Aebtissin Adelheid am 23. Mai hierüber gegebene Brief nennt ihre Schwester Kunigunde, weiland Gräfin zu Orlamünde, die bei ihnen in dem Orden Gehorsam gethan hat, mit Herrn Konrad dem Großen, Schultheißen zu Nürnberg, der ihr Stifter ist und den sie aller Gaben, die er ihnen und ihrem Kloster gegeben hat, gänzlich lossagen. Die Uebersiedlung muß rasch vor sich gegangen sein, denn der Brief ist noch zu Nürnberg ausgestellt, von dem gleich nachher ausgebrochenen Aufstand wurden die Klosterfrauen nicht mehr berührt. Gräfin Kunigund wurde nachher Aebtissin und begab sich am 14. Mai 1378 mit ihrem Kloster in den Schutz des Raths. Dort, in Grindlach, liegt sie auch begraben (1385). Durch die Reformation wurde auch die Auflösung dieses Klosters herbeigeführt, das zuletzt bei der Uebergabe 1525 nur vier Insassen hatte, von denen nur eine des Schreibens kundig war. Da die Uebergabe, wie bei den andern Klöstern, an das Almosen stattgefunden hatte, kaufte demselben der Rath am 3. Aug. 1543 das Gut Grindlach um 10500 fl. ab und ließ es eine Zeit lang für sich verwalten, fand aber später für besser, es an die Welser zu verkaufen, von denen es an die Pfinzing und nach deren Erlöschen (1764) an die Haller gelangte, die es noch besitzen. Wie bei der Stiftung Grindlachs, so theilt G. auch bei der Stiftung des Frauenklosters Pillenreut den Ruhm mit einem Anderen, und zwar mit dem Kaiser Ludwig. Der Ort selbst, bald so bald anders geschrieben, kommt schon 1302 als ein Zeidelgut vor, später besaß ihn G. und schenkte ihn nebst den nahe gelegenen Dörfern Herpersdorf und Worzeldorf am 30. April 1345 einem Verein von frommen Frauen und Jungfrauen, die sich nach einiger Zeit nach der Regel St. Augustins unter einer Pröpstin zusammenthaten, vom Bischof Rabno von Eichstätt 1377 bestätigt wurden und sich 1392 gegen den Rath zu Nürnberg verpflichteten, in dessen Gehorsam bleiben zu wollen. Der Namen des Klosters war Maria Schiedung. Die vom Kaiser gegebene Bestätigung ist vom 12. Juli 1345. Das wie auf einer Insel zwischen Teichen gelegene Klösterlein war, trotz der Beschränkung auf 12 Chorfrauen, dennoch nicht unansehnlich, und obgleich es wie bei den andern Frauenklöstern innerhalb der Stadt zur Aufnahme der Genehmigung des Raths bedurfte, so gab doch Papst Innocenz VIII. 1486 hievon Dispens. Auch die Kriegesstürme von 1450, 1502 und 1552 überstand der Convent, und wenn auch durch die Reformation bedrängt und in seinem Einkommen geschmälert, löste er sich doch nicht auf, sondern starb im eigentlichen Sinne 1591 ab, worauf der Rath das Klostergut zugleich mit dem ziemlich gleichzeitig ihm ebenfalls heimgefallenen Klostergut von St. Clara einer gemeinsamen Verwaltung unterstellte. Außer dürftigen Trümmern ist jetzt von den schon vor mehr als hundert Jahren nur noch zu bäuerlichen Bedürfnissen benützten [747] Gebäuden nichts mehr zu sehen. Von dauernderem Bestand war die dritte von G. allein ausgegangene Stiftung, zu der er schon 1331 den Entschluß gefaßt hatte. In diesem Jahr am 27. September gab Burggraf Friedrich ihm Konrad Großen, des Reichheinzen seligen Sohn, die Wiese zwischen dem Molerthor und der Pegniz zu eigen, daß er darauf Gott zu Ehren und allen gläubigen Seelen zu Hilfe ein Spital machen möge. Damals und noch in den folgenden Jahren war G. noch im Rath, wie das namentlich aus der Urkunde vom 27. Juli 1332, der Kaufurkunde des Areals zum Rathhause hervorgeht. Nach Rapolt von Kulsheim wurde er aber Reichsschultheiß, da ihm am 16. März 1339 der Kaiser um 6000 Pfund das Schultheißenamt versetzte. Daß Ludwig die Anhänglichkeit, welche G. ihm bewies, zu schätzen wußte, zeigt der Ausdruck „unser lieber Wirt“, mit dem er ihn öfter benennt, z. B. 10. März 1335, 14. November 1335 u. a. Von dem Plan der Spitalstiftung war der Kaiser auch schon ganz unterrichtet, denn er schenkte zu demselben schon am 15. October 1336 den Kirchensatz zu Pechtal. Nachdem endlich der Bau und die innere Einrichtung beendigt war, stellte G. am 13. Januar 1339 durch den kaiserlichen Notar Herdegen den Stiftungsbrief aus, daß das Spital ein Siechkobel (Kranken- und Verpflegungshaus) für Arme, Kranke und Pilger, insbesondere auch für arme Wöchnerinnen sein sollte, die darin ihre Niederkunft halten dürften, geht aber über die innere Einrichtung, die Verpflegung, die Aufnahmsbedingungen, die Anzahl der Aufzunehmenden, mit Stillschweigen hinweg, und es ist wol anzunehmen, daß erst im Laufe der Zeit, nicht schon nach dem Plane des Stifters, ein Versorgungshaus für alte unvermögende Männer und Frauen aus Nürnberg daraus wurde; ferner wurde die geistliche Pflege der Kranken und Sterbenden, durch sechs Priester, deren einer den übrigen vorgesetzt (praepositus) sein sollte, ausdrücklich bedacht, und endlich auch eine Schule unter einem Schulmeister für zwölf arme Schüler, die im Hause wohnen und daselbst allen Unterhalt bekommen sollten, angeordnet, von auswärtigen Schülern, die sich dem Unterricht anschließen wollten, sollte Schulgeld bezahlt werden. Jeder Priester bekam jährlich 30 Pfund, der Schulmeister 20, der Präpositus oder Propst 50, Ansätze, die im Laufe der Zeit wesentlich erhöht wurden. Ueber die genau bezeichneten Einnahmen wurde ein Spitalmeister und ein Pfleger über das Ganze gesetzt, dieser war, so lange die Familie G. bestand, aus ihrer Mitte, der Spitalmeister einer aus den übrigen Bürgern. Der Bischof von Bamberg und der Pfarrer von St. Sebald gaben ihre der Stiftungsurkunde einverleibte Einwilligung. Am 5. Februar 1341 gab der Rath, am 24. Februar 1341 der Kaiser seine Bestätigung. Zum Unterschied von dem bei St. Elisabeth bestehenden, schon über 100 Jahre früher gegründeten, später in den letzten Jahren der Reichsstadt mit diesem vereinigten Spital wurde das des G. das neue genannt oder auch das zum heiligen Geist, welchem die Kirche geweiht war. Ursprünglich auf dem Festland, wenn schon ganz nahe am Flusse, wurde durch einen großen Bau von 1487–1527 die ganze Anstalt, in unmittelbarem Anschluß an die Kirche, über das Wasser hinüber geführt, und nur die für die Schule bestimmte Oertlichkeit blieb auf dem rechten Pegnitzufer und heißt noch jetzt der Spitalhof. Der dazu gehörende Kirchhof hörte zwar nach 1520 auf, als Begräbnißplatz benutzt zu werden, verlor aber seinen alten, noch 1800 geführten Namen und fing an Spitalplatz zu heißen, bis er seit 1874 Hans Sachsen-Platz genannt worden ist. Das heilige Geist-Spital ist seit lange ein Pfründhaus für vermögenslose, in Abnahme gekommene Bürger geworden, hat insofern seine frühere Bestimmung, ein Verpflegungshaus für Kranke ad interim zu sein verloren, indem zwar noch immer, da senectus ipsa morbus ist, alternde und absterbende Kranke sich daselbst befinden, aber seit 1845 ein eigenes wohleingerichtetes Krankenhaus außerhalb [748] der Stadt für dieselben besteht. Dessenungeachtet wird der Stiftung des G. noch immer dankbare Erinnerung getragen und erst vor wenigen Jahren ist durch eine über dem Haupteingang angebrachte Inschrift dieser Pflicht genügt worden. G. erfuhr in seinen letzten Lebensjahren manches Unerfreuliche. Der am 11. October 1347 eingetretene plötzliche Tod Kaiser Ludwigs, seines besonderen Gönners, mag ihn schmerzlich ergriffen haben, und der mit diesem Tod in nahem Zusammenhang stehende Aufstand im Sommer 1348 zwang, wie die entschiedene Mehrheit der reichen und vornehmen Bürger der Stadt auch ihn zur Flucht, so daß auch das Schultheißenamt, dessen auch der aufständische Rath nicht entbehren mochte, in fremde Hände überging und Heinrich vom Berg, einer der wenigen Landadeligen, vielleicht der einzige, der es mit den Aufrührern hielt, dasselbe ausübte. Als aber im Herbst 1349 die frühere Ordnung wieder hergestellt war, übernahm auch G. sein Amt wieder, in welchem König Karl ihn am 3. October 1349 bestätigte. In demselben Jahre gerieth er in Zwist mit seinen Söhnen Heinrich, Leupold und Konrad, die mit seinen Schenkungen unzufrieden waren und Theil an seinen Aemtern begehrten, was durch ein Schiedsgericht am 20. December 1349 geschlichtet wurde, so daß die Söhne einen Theil der Aemter bekamen, dem Vater aber jährlich 300 Pfund abgeben sollten, er aber den Bann und die Weisat (die Naturalbezüge) behielt. Doch scheint er auch als Schultheiß im Amt geblieben zu sein, und als er am 24. Juni 1353 über sein Leichenbegängniß und sein Seelgeräth Anordnungen traf, trug er auch Sorge, alle seine zum Spital gegebenen Güter vor den Antastungen seiner Söhne sicher zu stellen. Er starb am 10. Mai 1356 zu Bamberg, wurde nach Nürnberg geführt und in der Mitte der Spitalkirche begraben, wo noch jetzt sein Bild auf seinem steinernen Grabmal zu sehen ist. Da im Januar 1849 eine große Wassersnoth die Kirche heimsuchte, wurden die alten Grabsteine verlegt, die metallenen Denkmäler an die Wände angebracht, Großen’s Grabstein aber gegen den östlichen Eingang hin versetzt.

Will, Münzbel. 11, 347. Würfel, Nachr. 294 ff. Hist. Nor. Dipl. – Murr, Spitalurkunden. Würfel, Pillenreut. Kalender f. 1843, München, litter.-artist. Anstalt. Von den zwei Porträten, die Panzer namhaft macht, scheint das erste nach dem Bild auf dem Grabstein gefertigt zu sein, das zweite, von Decker, ist eine lächerliche Phantasie des vorigen Jahrhunderts.