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ADB:Grottger, Arthur

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Artikel „Grottger, Arthur“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 784, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grottger,_Arthur&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 13:44 Uhr UTC)
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Grottger: Arthur G., Maler, geboren am 11. November 1837 zu Ottynowice in Galizien, wurde unter Karl Blaas in Wien gebildet, wo 1859 sein erstes Bild „Zusammenkunft Johann Sobieski’s mit Kaiser Leopold I. bei Schwechat“ ausgestellt wurde. In Wien malte er viele treffliche Porträts, ging aber dann ganz auf das Gebiet der politischen Genremalerei über, wo er, immer überraschend durch die Wahl und originelle Bearbeitung des Stoffes, den Schmerz über den Untergang seines polnischen Heimathlandes sowol in einzelnen Bildern, wie in ganzen Cyclen zum künstlerischen Ausdruck brachte. Dieser Künstler gehört überhaupt deshalb hierher, weil er seine Bildung in Deutschland erhielt, größtentheils daselbst arbeitete und seine Arbeiten in der Technik durchweg deutschen Charakter tragen. Große Aufmerksamkeit erregte zuerst auf der Ausstellung zu London 1861 ein aus 7 Bildern in Kreidezeichnung bestehender, „Warszawa“ betitelter Cyclus, welchem alsbald eine zweite ähnliche Serie folgte. Daran reihte sich 1863 eine „Polonia“ in 9 Blättern, eine „Lituania“ in 6 Blättern und das im großartigen tragisch-dramatischen Sinne gehaltene Meisterwerk „Im Thal der Thränen“ – der Schwanengesang des Künstlers, welcher schon am 13. December 1867 zu Amélie-les-bains in Frankreich starb. Seine vorgenannten Werke sind insgesammt bei N. O. Miethke zu Wien in photographischen Reproductionen erschienen, ebenso (in 2 Abtheilungen) 34 Blätter „Aus Arthur Grottger’s Skizzenbuch“ mit Text von Alfred v. Wurzbach (1874 und 1875).

Vgl. Constant. v. Wurzbach, Biogr. Lexikon, 1864, XI. 420. Stanislaus Graf Tarnowski, Arthur Grottger, Krakau 1874, und das etwas romantisch angehauchte, liebenswürdige und den Geist des Künstlers aus verwandter Seele schildernde Büchlein: Arthur Grottger. Eine Reminiscenz. Von F. M. Aren, Wien 1878, mit dem Porträt des Malers in geistreicher Radirung von Klaus.