ADB:Gruner, Johann Rudolf
Erscheinungsbild
Leu’s „Helvetischem Lexikon“, Scheuchzer’s „Topographie der Schweiz“ und an den „Schweizerischen Kirchengeschichten“ von Hottinger und von Ruchat.
Gruner: Johann Rudolf G., von Bern (1680–1761), war von 1707 an Pfarrer zu Trachselwald im Emmenthal, seit 1725 Pfarrer zu Burgdorf und später Decan des Bezirks, ein Polyhistor und Vielschreiber, der mit außerordentlichem Fleiße historische, genealogische und topographische Notizen sammelte und zusammenstellte. Gedruckt wurde eine geschätzte Beschreibung der Stadt Bern, „Deliciae urbis Bernae“, deren Verbreitung unbegreiflicher Weise die Regierung ein Verbot in den Weg stellen wollte. Der handschriftliche Nachlaß, der nicht weniger als 386 Bände in Folio und in Quarto umfaßt, ist zum größten Theile der Berner Stadtbibliothek übergeben worden und bildet eine in mancher Richtung werthvolle und brauchbare Quelle. Es befinden sich darunter 90 Bände aus den Urkunden zusammengetragener Genealogien der Bernischen ausgestorbenen und noch lebenden Familien; ein „Catalogus scriptorum Helveticorum“; „Biographia virorum illustrium“; „Berna litterata“; eine „Geschichte der Reformation in Bern“; eine Chronik seiner eigenen Zeit; ein „Thesaurus topographicus historicus totius ditionis Bernensis“ in 4 Bänden etc. G. stand mit vielen gelehrten Zeitgenossen in brieflichem Verkehr und war einer der bedeutendsten Mitarbeiter an einer Anzahl größerer litterarischer Unternehmungen, wie an