Zum Inhalt springen

ADB:Grunert, Johann August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Grunert, Johann August“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 50–51, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grunert,_Johann_August&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 14:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Grunert, Karl
Band 10 (1879), S. 50–51 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann August Grunert in der Wikipedia
Johann August Grunert in Wikidata
GND-Nummer 116900679
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|50|51|Grunert, Johann August|Moritz Cantor|ADB:Grunert, Johann August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116900679}}    

Grunert: Johann August G., Mathematiker und Physiker, geboren am 7. Februar 1797 zu Halle, † am 7. Juni 1872 in Greifswald, war der Sohn eines Buchdruckers. Er besuchte das berühmte Pädagogium des Waisenhauses seiner Vaterstadt, an welchem der gelehrte Mollweide bis 1811 den Unterricht in der Mathematik und Physik ertheilte. Zu ihm scheint G. in einem näheren Verhältnisse gestanden zu haben, welches nach 20 Jahren sich äußerlich dadurch kennzeichnete, daß G. die Vollendung des von Mollweide fortgesetzten mathematischen Wörterbuches von Klügel und die Ausarbeitung zweier Supplementbände zu demselben (1831–36) übernahm. Die Universität bezog G. 1815, und zwar um Architekt zu werden, doch die Vorlesungen von Pfaff in Halle, von Gauß in Göttingen bestimmten ihn, sich einzig der Mathematik zu widmen. Nachdem er am 20. October 1820 in Halle doctorirt hatte, wurde er um Ostern 1821 am Gymnasium zu Torgau, 1828 zu Brandenburg als Lehrer der Mathematik und Physik angestellt. In Herbste 1833 folgte er einer Berufung an die Universität Greifswald, welcher er fast 39 Jahre lang als ordentlicher Professor der Mathematik, zuletzt mit dem Titel Geh. Regierungsrath angehörte. Als Lehrer war er sehr geschätzt wegen seiner großen Klarheit. Weniger nachhaltig war seine Bedeutung als mathematischer Schriftsteller, wenn gleich die [51] Zahl seiner größeren und kleineren Erzeugnisse sich auf 500 beläuft. Am Bekanntesten dürfte sein schon genannter Antheil an dem mathematischen Wörterbuche bleiben. Seit 1841 gab G. 54 Bände einer mathematischen, namentlich für das wissenschaftliche Bedürfniß der Gymnasiallehrer sorgenden Zeitschrift unter dem Titel „Archiv der Mathematik und Physik“ heraus, in deren Redaction R. Hoppe ihn nach seinem Tode ersetzt hat. Viele gelehrte Gesellschaften ernannten G. zum Mitgliede, so die Akademien von Wien, München, Stockholm, Upsala, Pest etc.

Vergl. Nekrolog von M. Curtze in dem Bulletin des sciences mathématiques et astronomiques, Paris 1872.