ADB:Hübner, Otto

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Artikel „Hübner, Otto“ von Karl Theodor von Inama-Sternegg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 271–272, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%BCbner,_Otto&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 07:16 Uhr UTC)
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Hübner: Otto H., Nationalökonom und Statistiker, geb. am 22. Juli 1818 zu Leipzig, † am 3. Febr. 1877 zu Berlin, ursprünglich Kaufmann, dann Verkehrsbeamter bei der Dampfschifffahrtsgesellschaft des österreichischen Lloyd, nahm seit 1842 thätigen Antheil an den Bestrebungen der deutschen Freihandelspartei, war 1848 von Oesterreich in den 50er Ausschuß des deutschen Vorparlaments gewählt, 1849 aber aus Oesterreich ausgewiesen; lebte von da an in Berlin in vielseitiger gelehrter und geschäftlicher Thätigkeit. Seine wissenschaftlichen Verdienste liegen vornehmlich in seinem großen Werke über „Die Banken“, 1854, in dem er die Theorie der vollständigen Baardeckung der Banknoten mit viel Geist und Sachkenntniß, aber doch ohne nachhaltigen Erfolg vertrat, [272] und in seinen „Statistischen Tafeln aller Länder der Erde“, welche er auf Grund des von ihm geführten Centralarchivs für Statistik seit 1851 alljährlich nach den statistischen Mittheilungen aller Regierungen neu bearbeitet vorlegte; er hat damit einen unentbehrlichen und vorzüglichen Behelf für Wissenschaft und Praxis des Staats- und Wirthschaftslebens geschaffen. Von seinen praktischen Schöpfungen ist insbesondere die Hypothekenversicherung hervorzuheben, die er schon 1858 gleichzeitig mit Engel in Angriff nahm; die von ihm 1864 errichtete Actiengesellschaft für Hypothekenversicherung in Berlin, welche den Zweck verfolgte, Hypothekenforderungen gegen Subhastationsverluste sicher zu stellen und hypothekarische Geldanlagen zu vermitteln, hat eine originelle Idee mit ebensoviel Geschick, wie Erfolg ins Leben eingeführt und sich aufs beste bewährt. Von seinen Schriften sind außerdem hervorzuheben: „Die Finanzlage der österreichischen Monarchie und ihre Hülfsquellen“, 1849; das „Jahrbuch für Volkswirthschaft und Statistik“ seit 1852; „Die Zolltarife aller Länder“, 1852, 2. Aufl. 1869; „Der kleine Volkswirth. Ein Büchlein f. d. Elementarunterricht etc.“, ins Französische und Holländische übersetzt und in mehreren Auflagen verbreitet. „Handelsgerichtszeitung“ seit 1868 im Verein mit E. Nolte.