ADB:Habicht, Christian Maximilian

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Artikel „Habicht, Christian Maximilian“ von Gustav Moritz Redslob in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 283–284, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Habicht,_Christian_Maximilian&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 11:54 Uhr UTC)
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Habicht: Christian Maximilian H., namhafter Arabist, geb. am 8. März 1775 zu Breslau, † am 25. October 1839. Er war der Sohn eines wohlhabenden Geschäftsmannes und ursprünglich für die kaufmännische Laufbahn bestimmt. Erst in späteren Jahren kam die Liebe zu den Wissenschaften bei ihm zum Durchbruch. Im J. 1797 ging er als preußischer Legationssecretär nach Paris und benutzte den Aufenthalt daselbst zum eifrigen Studium des Arabischen, besonders unter Anleitung des berühmten Silvestre de Sacy. Auch das Vulgär-Arabische betrieb er mit regem Interesse und hatte hierin den Abuna Raphael aus Kairo zum Lehrer, wie ihm überhaupt der Verkehr mit Arabern aus verschiedenen Ländern des Orients, welche sich in Folge der französischen Expedition nach Aegypten damals zahlreich in Paris aufhielten, sehr förderlich war. Auch in späteren Jahren blieb er noch mit mehreren dieser Araber in freundschaftlichem brieflichen Verkehre und veröffentlichte 1824 eine Auswahl ihrer Briefe (s. u.). [284] Als bei dem Ausbruche des Krieges zwischen Frankreich und Preußen 1806 die preußische Gesandtschaft Paris verlassen mußte, blieb H. noch bis zum März des nächsten Jahres dort und kehrte alsdann nach Breslau zurück, wo er 1812 den philosophischen Doctorgrad erwarb, 1813 sich habilitirte und von 1824 an eine außerordentliche Professur der arabischen Sprache bekleidete, bis am 25. October 1839 ein Schlagfluß seinem Leben ein Ende machte. In seiner akademischen und schriftstellerischen Thätigkeit beschränkte er sich auf die arabische Sprache. Speciell machte er sich um die Kenntniß des neueren arabischen Idioms verdient, namentlich durch die Ausgabe und die Uebersetzung der Tausend und eine Nacht: „Tausend und Eine Nacht. Arabisch. Nach einer Handschrift aus Tunis herausgegeben“. Bd. I–VIII 1825–38. Nach seinem Tode gab H. L. Fleischer Bd. IX–XII 1842–43 heraus. „Tausend und Eine Nacht. Zum ersten Male aus einer tunesischen Handschrift ergänzt und vollständig übersetzt von H., v. d. Hagen und Schall“. Bd. I–XV 1824–25. 5. Aufl. 1840. Zu den der obigen Ausgabe von H. beigegebenen Erklärungen lieferte Fleischer Ergänzungen und Berichtigungen in der Schrift: „De glossis Habichtianis in 4 priores tomos MI noctium“. P. 1. 2. 1836. Weitere Schriften Habicht’s sind: „Epistolae quaedam Arabicae a Mauris, Aegyptiis et Syris conscriptae“, 1824. „Meidanii aliquot proverbia Arabica cum interpretatione Latina“. (Progr.) 1826.

Vgl. Nowack, Schlesisches Schriftsteller-Lexikon, Heft 5, S. 58. Neuer Nekrolog 1839, II, S. 1107. Meusel, G. T., Bd. XXII. Liefg. 2, S. 519.