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ADB:Hagenbuch, Johann Kaspar

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Artikel „Hagenbuch, Johann Kaspar“ von Conrad Bursian in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 348–349, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hagenbuch,_Johann_Kaspar&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 09:54 Uhr UTC)
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Hagenbuch: Johann Kaspar H., Alterthumsforscher, geb. am 20. Aug. 1700 in Glattfelden im Canton Zürich, studirte, nachdem er die Gelehrtenschule in Zürich durchgemacht hatte, an dem dortigen Carolinum Theologie und wurde 1720 als Geistlicher ordinirt. Während seiner Studienzeit trat er in ein näheres Freundschaftsverhältniß zu dem wenig jüngeren Johann Jacob Breitinger: die beiden Freunde eröffneten unter sich und mit einigen angesehenen auswärtigen Gelehrten, wie mit P. Burmann in Leyden und mit J. A. Fabricius in Hamburg einen Briefwechsel über litterarische Neuigkeiten, philosophische und theologische Streitfragen und sonstige gelehrte Gegenstände. Bei H. trat frühzeitig die Neigung für die Beschäftigung mit den Alterthümern seines Heimathlandes entschieden in den Vordergrund: er faßte den Plan, die älteste Geschichte Helvetiens besonders nach den römischen Inschriften zu bearbeiten und unternahm zu diesem Behuf, nachdem er einige Jahre als Erzieher auf dem Lande thätig gewesen war, Reisen durch fast alle Theile der Schweiz, um die noch erhaltenen römischen Inschriften zu sammeln und mit anderen Männern, die für die Alterthümer ihres Vaterlandes Interesse hegten, Verbindungen anzuknüpfen. Im J. 1730 wurde H. zum Professor eloquentiae am Carolinum in Zürich ernannt, erhielt daneben 1731 die Professur der Profangeschichte und übernahm 1735 die Professur der griechischen und lateinischen Sprache am unteren Collegium; 1749 erhielt er eine Pfründe als Chorherr, wurde 1756 Canonicus und Professor der Theologie und starb am 6. Juni 1763. Seine Mußezeit widmete er fast ausschließlich den römischen Inschriften der Schweiz, auf deren Sammlung, Ordnung und Erklärung er, unterstützt von mehreren gelehrten Freunden, einen wahrhaft staunenswerthen Fleiß und eine ängstliche, nur vielfach in nutzlose Kleinigkeitskrämerei ausartende Genauigkeit verwandt hat. Er selbst hat außer verschiedenen kleineren epigraphisch-antiquarischen Abhandlungen nur eine Sammlung epigraphischer Briefe an den Franzosen J. Bouhier und an den Italiener A. F. Gori veröffentlicht („Epistolae epigraphicae ad Joh. [349] Bouhierium et Ant Franc. Gorium“, Zürich 1747, 4.). Einen deutlicheren Begriff von seinem in jeder Hinsicht eisernen Fleiß gibt sein in der zürcherischen Stadtbibliothek aufbewahrter handschriftlicher Nachlaß, welcher 11 Bände Briefe, sowie eine Sammlung der in der Schweiz vorhandenen römischen Inschriften mit sehr umfänglichen systematischen Registern in 4 Bänden enthält und sowol von J. C. Orelli als von Th. Mommsen für die von denselben veranstalteten Sammlungen der römischen Inschriften der Schweiz benutzt worden ist.

Vgl. Escher in der Allgem. Encykl. der Wissensch. und Künste, Sect. II. Bd. I, S. 168 f. Th. Mommsen, Inscriptiones confoederationis Heveticae latinae (Zürich 1854), p. XII s.