Zum Inhalt springen

ADB:Haide, Friedrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Haide, Friedrich“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 380, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Haide,_Friedrich&oldid=- (Version vom 20. Dezember 2024, 06:29 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Haid, Herenäus
Band 10 (1879), S. 380 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Haide in der Wikipedia
Friedrich Haide in Wikidata
GND-Nummer 116391952
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|380|380|Haide, Friedrich|Joseph Kürschner|ADB:Haide, Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116391952}}    

Haide: Friedrich H., Schauspieler, bekanntes Mitglied des Weimarischen Hoftheaters unter Goethe, der erste Wilhelm Tell, geb. um 1770 zu Mainz, hatte sich zunächst dem Studium der Medicin, 1790 der Bühne gewidmet und war 1793 nach Weimar gekommen, wo er am 18. Mai als Peter im „Herbsttag“ zum ersten Male spielte. 1807 ging er nach Wien, kehrte aber bald nach Weimar zurück, wo er nun seit dem 12. März 1808 bis 1. Januar 1818 ununterbrochen spielte, dann pensionirt, aber schon am 4. April 1818 von neuem engagirt wurde, um bis zu seiner definitiven Pensionirung, im Herbst 1832, dem weimarischen Theater anzugehören. Er starb in Weimar am 29. Januar 1832. Vortrefflich in Heldenrollen, fand H. den Beifall seiner Zeitgenossen in reichstem Maße, namentlich auch den Beifall Schiller’s und Goethe’s, die ihm zugethan waren. Tadelte man an seinem Spiel einige Manier, so rühmte man dagegen seine empfindungsvolle Recitation, die schöne in edlen Grenzen gehaltene Gestikulation. Ein ehrenwerther Charakter, schön von Gestalt, feuriger Erregung und feiner Gemüthsempfindung fähig, gehörte H. zu den Gebildetsten seines Standes, bei dem theoretische Studien mit der praktischen Ausübung seines Berufes Hand in Hand gingen. Karl Moor, Tell, Oranien, der Tempelherr, Don Cesar, Mahomet, Kunz Kuruth (24. Februar), Theseus (Phädra), aber auch Antonio im Tasso, Kapuziner im Wallenstein oder mürrische und gutherzige Alte, auch Väter im Lustspiel gab er vortrefflich.