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ADB:Haken, Christian Wilhelm

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Artikel „Haken, Christian Wilhelm“ von Gottfried von Bülow in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 396, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Haken,_Christian_Wilhelm&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 23:14 Uhr UTC)
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Haken: Christian Wilhelm H., geboren den 12. Juli 1723 zu Greifswald als Sohn des dortigen Postmeisters Karl Wilhelm H. und der Marie Elisabeth, Tochter des Probstes Christian Tornow zu Belgard in Hinterpommern, wurde im Hause des Großvaters erzogen und nach dessen Tode auf das damals sehr blühende Gröning’sche Collegium nach Stargardt geschickt, wo er von 1740–43 blieb. Um die Universität Königsberg beziehen zu können, mußte er das Reisegeld dorthin durch Privatunterricht sich erwerben. Um seiner Mutter Bruder, einen Landprediger, zu unterstützen, verließ er Königsberg 1747, begab sich aber in der Hoffnung, ein Familienstipendium zu erlangen, im folgenden Jahre nach Halle, um weiter zu studiren, als vom Magistrat zu Cöslin ihm unvermuthet eine Pfarrstelle auf dem Stadteigenthumsdorfe Jamund angetragen wurde, die er annahm und 22 Jahre lang verwaltet hat, bis er am 4. Januar 1771 zum ersten Pastor an der St. Marienkirche zu Stolp in Hinterpommern erwählt wurde. Er starb daselbst den 20. December 1791. Wie in Jamund, so legte er auch in Stolp eine Bibliothek an, welch’ letztere den größten Theil der späteren wutstrack’schen pommer’schen Bibliothek zu Stolp bildete, und war schriftstellerisch außerordentlich thätig, namentlich auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Provinzialgeschichte. Seine Schriften sind verzeichnet im Pommer’schen Archiv, 1784, S. 335 ff. Hervorzuheben ist seine noch recht brauchbare „Geschichte von Cöslin“, 1765, 4°, mit Fortsetzung von 1767; „Erster und zweiter Beitrag zur Erläuterung der Stadtgeschichte von Stolp“, 1775, 4° (der dritte und vierte Beitrag fand sich nach seinem Tode druckfertig unter seinen Manuscripten). Ein „Diplomatarium Cöslinense“, ein hinterpommersches Idiotikon, sowie eine Geschichte des ehemaligen v. Belling’schen Husarenregiments von seiner Stiftung bis zum 24. März 1778 existiren nur handschriftlich. Die Gesellschaft der naturforschenden Freunde in Berlin ernannte H. unter dem 14. September 1773 zu ihrem Ehrenmitgliede.