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ADB:Haken, Johann Christian Ludwig

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Artikel „Haken, Johann Christian Ludwig“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 396–397, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Haken,_Johann_Christian_Ludwig&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 23:14 Uhr UTC)
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Haken: Johann Christian Ludwig H., bekannt als historischer und belletristischer Schriftsteller, wurde am 28. März 1767 zu Jamund bei Cöslin geboren. Als sein Vater (s. o.) nach Stolp versetzt wurde, kam der Sohn nach Aschersleben in die Sangerhausen’sche Unterrichtsanstalt, um dort erzogen zu werden. Seit 1785 studirte er zu Halle Theologie, wurde nach beendigten Studien (1788) an dem Cadettenhaus in Stolp als Lehrer angestellt, trat jedoch nach zwei Jahren von dieser Stelle zurück und wurde Pfarrer zu Konikow bei Cöslin, 1805 Pfarrer zu Symbow; hier wurde er mit Schleiermacher, der damals Schloßprediger in Stolp war[1], bekannt und trat dadurch zu jenem in freundschaftlich nähere Beziehungen. 1807 ist er Superintendent zu Treptow an der Rega in Pommern geworden und gründete hier die „Pommerischen Provinzialblätter“. In Folge eines Falles wurde er gegen Ende seines Lebens [397] gelähmt, und als diese Lähmung in ein zehrendes Fieber schließlich überging, erlag er demselben am 5. Juni 1835. Seine litterarische Laufbahn begann er mit: „Die graue Mappe aus Ewald Rink’s hinterlassenen Papieren“ (4 Theile, 1790–94) und zwar anonym, weshalb er sich auch auf mehreren seiner Schriften, als „Verfasser der grauen Mappe“ maskirte. Unter seinen historischen Schriften müssen besonders hervorgehoben werden: „Die Selbstbiographie Johann Nettelbecks, Bürgers zu Kolberg“ (1821–23, 3. Aufl. 1879), das „Gemälde der Kreuzzüge“ und die „Lebensbeschreibung von Ferdinand v. Schill“ (1824). – Außerdem schrieb er eine ganze Reihe belletristischer Schriften, wie z. B. „Romantische Ausstellungen“, 1797–98, 2 Bde., „Phantasus, Tausend und Ein Märchen“, 1802, 2 Bde., „Bibliothek der Robinsone“, 1805–8, 5 Bde., „Neue Amaranthen“, 1808–11, 2 Bde., etc.

Vergl. Brümmer, Dichter-Lexikon, I. S. 308; Brockhaus, Verzeichniß etc., S. 166, 203, 484, etc.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 396. Z. 4 v. u.: Schleiermacher verließ Stolp schon 1804. [Bd. 45, S. 667]