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ADB:Hallbauer, Friedrich Andreas

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Artikel „Hallbauer, Friedrich Andreas“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 415–416, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hallbauer,_Friedrich_Andreas&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:03 Uhr UTC)
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Hallbauer: Friedrich Andreas H., lutherischer Theolog des 18. Jahrhunderts, geb. am 13. Sept. 1692 zu Allstädt in Thüringen, gest. am 1. März 1750 zu Jena. Sohn eines Chirurgen, erhielt er seine Bildung auf den Schulen seiner Vaterstadt, auf dem Gymnasium zu Calbe und dem Waisenhaus zu Halle, studirte 1712 ff. in Halle und Jena Philosophie und Theologie, wurde in Jena 1715 Magister, 1721 Adjunct der philosophischen Facultät, 1731 Prof. eloquentiae et poëseos, 1738 prof. extraord., 1740 Dr. und außerordentlicher Professor der Theologie, auch herzogl. sächs. Kirchenrath und Inspector der Gothaer wie Altenburgischen Landeskinder. Seine Schriften bewegen sich auf sehr verschiedenen Gebieten; am meisten lag ihm am Herzen die Verbesserung des [416] Geschmacks im Predigen: diesem Zweck diente besonders sein homiletisch-katechetisches Hauptwerk: „Nöthiger Unterricht zur Klugheit erbaulich zu predigen, zu katechisiren und geistliche Reden zu halten, nebst einer Vorrede von der homiletischen Pedanterei“, Jena 1723 ff. in fünf Auflagen erschienen, worin er die homiletischen Lächerlichkeiten seiner Zeitgenossen in ergötzlicher Weise geißelt und die Ermahnung zum gottseligen Leben als Predigtzweck hinstellt. Verwandten Zwecken diente seine „Anweisung zur deutschen Oratorie nebst Vorrede von den Mängeln der Schuloratorie“, Jena 1725 und 1728, auch eine „Anleitung zur politischen Beredtsamkeit“, Jena 1738, sowie eine „Sammlung von Parentationen“, Jena 1724 ff. Aber auch exegetische, pädagogische u. a. Fragen behandelt er in Dissertationen und Programmen, gab eine „Einleitung zum lat. Stil“, 1727, eine „Sammlung deutscher sinnreicher Inscriptionen“, 1732, „Jubelschriften zur Säcularfeier der Augsburgischen Confession“, 1730 u. A. heraus, edirte Schriften von Erasmus, Johann Sturm, Aonio Paleario (Opp. cum praef. de ejusdem vita“, Jena 1728) u. A., und schrieb trotz seines sonst friedlichen Sinnes Streitschriften wider die Herrnhuter und den Grafen Zinzendorf („Animadv. theol.“, 1740. 41, „De hodierno fratrum Morav. coetu“, 1743, „Zinzendorfiana dogmata rei chr. esse noxia“, 1748).

Ein vollständiges Verzeichniß seiner Schriften nebst kurzer Lebensbeschreibung s. bei H. Döring, Die gel. Theol. Deutschlands I, 587 ff.; Brucker, Bildersaal 8; Schmersahl, Zuverl. Nachr. II, S. 1 ff.; Moser, Lex.; Götten, Gel. Europa; Meusel, Lexikon Bd. V, S. 81 ff.; Frank, Jenaer Theol. S. 76 und Gesch. der protest. Theol. II, 237 ff.