Zum Inhalt springen

ADB:Hartleben, Adolf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hartleben, Konrad Adolph“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 668–669, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hartleben,_Adolf&oldid=- (Version vom 20. Dezember 2024, 06:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Hartlieb, Jacob
Band 10 (1879), S. 668–669 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Konrad Adolf Hartleben in der Wikipedia
Adolf Hartleben in Wikidata
GND-Nummer 10436047X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|668|669|Hartleben, Konrad Adolph|Ernst Kelchner|ADB:Hartleben, Adolf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10436047X}}    

Hartleben: Konrad Adolph H., Buchhändler in Wien, wurde am 26. August 1778 zu Mainz geboren, trat 1793 15 Jahre alt als Cadet in das kurmainzische Regiment ein und wohnte als solcher der fast ein Jahr dauernden Blokade und allen Kriegsereignissen dieses Jahres bei. Aber schon 1794 trat er aus dem Regiment und wandte sich 1795 nach Wien, wo sein Vater weilte, um sich den Studien zu widmen. Als im J. 1797 das allgemeine Aufgebot erfolgte, trat er in die Universitäts-Brigade, in welcher er durch den Marschall, Prinzen von Württemberg, zum Offizier befördert wurde, doch schon im folgenden Jahre mußte er, durch Familienverhältnisse gezwungen, die Kriegsdienste wieder verlassen, um sich mit litterarischen Unternehmungen zu befassen. Er begann im J. 1801 die Herausgabe der „Malerischen Darstellungen aus Oesterreich“, ein Werk, welches sehr bald die verschiedensten Nachahmungen fand. Im darauffolgenden Jahre 1802 kaufte er die Buchhandlung des Sigmund von Ivanics in Ofen und am 13. Decbr. 1803 erhielt er die Erlaubniß eine Buchhandlung in Pesth errichten zu dürfen, welche letztere dann 1804 eröffnet wurde. H. gründete nun auch eine Verlagsbuchhandlung, welche durch die Gediegenheit der Werke, sowie durch deren Ausstattung bald einen bedeutenden Aufschwung nahm und eben so rasch eine ehrenvolle Stellung nicht nur im österreichischen, sondern auch im deutschen Buchhandel einnahm, die sie sich bis heute erhalten hat. Im J. 1844 verlegte er sein Verlagsgeschäft nach Wien, um bei der damaligen Schwerfälligkeit der Verkehrswege den Bezug seiner Werke besser zugänglich zu machen, und firmirte nun C. A. Hartleben’s Verlagsexpedition in Pest, Wien und Leipzig. Seine Bemühungen und ersprießliche Thätigkeit auf diesem Gebiete wurde durch vielfache Anerkennung, selbst an höchster Stelle belohnt, so wurde ihm unter Anderen von Kaiser Ferdinand II. von Oesterreich für die Herausgabe des „Panorama der österreichischen Monarchie“ die goldene Medaille de arte et merito verliehen. Auch erhielt er im J. 1861 für die zwölfte (Jubel-)Ausgabe von „Galletti’s Weltkunde“ die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. So lebte H. mit Rührigkeit und Eifer bis an das Ende seiner Tage, welches am 5. April 1863 erfolgte, seine Buchhandlung in dem besten Zustande seinen Erben hinterlassend. Während der ungarische Verlag im J. 1866 verkauft wurde, übernahm das noch heute blühende deutsche Verlagsgeschäft sein Großneffe Adolf H., der das Geschäft im alten gediegenen Geiste und nach den guten alten Grundsätzen weiterführt. Sein Verlag weist eine stattliche Reihe gediegener Werke nach, über die ein Verlagskatalog, die Werke von 1803–1878 aufweisend, erschienen ist.

[669] Vgl. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 7. Band. S. 406 und 407. Verlagskatalog von A. Hartleben’s Verlag in Wien, 1803–1878 etc.