ADB:Hartmann, Joachim

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Artikel „Hartmann, Joachim“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 684, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hartmann,_Joachim&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 02:10 Uhr UTC)
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Hartmann: Joachim H., lutherischer Theolog des 18. Jahrhunderts, geb. am 1. Januar 1715 zu Malchow in Mecklenburg, † am 6. November 1795 in Rostock. Sohn eines Predigers, durch Privatunterricht seines Vaters, dann auf den Schulen zu Parchim, Schwerin, Güstrow vorgebildet, studirte er 1731 ff. in Rostock, ward 1734 Hauslehrcr, 1737 Adjunct seines Vaters, versucht die akademische Laufbahn in Rostock zu betreten, wird 1739 Magister, bewirbt sich vergeblich um eine Professur, wird Prinzenlehrer in Schwerin, 1748 Dr. theol. und ordentlicher Professor der Theologie in Rostock und zugleich Superintendent und Consistorialrath. Bei der Trennung dieser Aemter 1756 wählt er zunächst die Superintendentur, legt diese später nieder, wird 1768 Pastor zu St. Nicolai in Rostock und Prof. metaphysices, 1774 aufs neue ordentlicher Professor der Theologie und 1792 zugleich Director des Rostocker Ministerii. Nachdem er letzteres Amt niedergelegt, starb er am 6. November 1795. Während er in seiner Jugend eine Zeit lang eifrig mit dem Studium der Wolf’schen Philosophie sich beschäftigt, auch einige einschlägige Schriften geschrieben hatte, wurde seine spätere theologische Richtung eine streng orthodoxe oder genauer die eines streng bibelgläubigen und apologetischen Supranaturalismus, wie er sie aussprach z. B. in seinem „Vernunftmäßiger Beweis von der Nothwendigkeit eines Erlösers etc.“, 1747, und in zahlreichen apologetischen und polemischen Schriften und Abhandlungen, die ihm die Ehre eines Mitglieds der Gesellschaft pro fide et christianismo in Stockholm verschafften, ihn aber auch in litterarische Fehden mit Michaelis, Leß, Griesbach, Töllner, Döderlein und anderen Theologen verwickelten.

Eine Lebensbeschreibung von ihm gab sein Sohn J. D. H., Hamburg 1798; außerdem s. Koppe, Jetztlebendes gel. Mecklenburg I. 64; Strodtmann, Beiträge zur Historie der Gelehrtheit, Thl. V. S. 95; Meusel V. 189; Döring, Die gel. Theol. Deutschlands I. S. 625 ff., wo auch ein ausführliches Verzeichniß seiner Schriften.