ADB:Heineccius, Johann Michael

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Artikel „Heineccius, Johann Michael“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 363, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heineccius,_Johann_Michael&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 12:48 Uhr UTC)
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Heineccius: Johann Michael H. (ursprünglich Heinecke), evangelischer Theolog und Bruder des Vorigen, geboren zu Eisenberg im Osterlande am 14. Decbr. 1674. Nachdem er zu Jena, Gießen und Helmstädt studirt hatte, hielt er sich eine Zeit lang zu Frankfurt bei dem großen Sprachkenner Ludolf auf, machte Reisen nach Hamburg und Holland und habilitirte sich hierauf als Professor zu Helmstädt. Im J. 1699 wurde er Diaconus zu Goslar, 1708 Pastor an der Ulrichskirche und zugleich Scholarch und Professor des dortigen Gymnasiums und starb den 11. September 1722 als Magister der Philosophie und Doctor der Theologie, als Consistorialrath des Herzogthums Magdeburg, sowie als Superintendent und Oberpfarrer zu U. L. F. an der Spitalkirche zu Halle. – Ein Mann von großer Gelehrsamkeit und zumal bewandert in der Geschichte Deutschlands und dessen Alterthümern, veröffentlichte er mehrere hierauf bezügliche und theilweise noch jetzt geschätzte Werke, wie die „Scriptores rerum german.“, Francof. 1700, welche Sammlung auch die Geschichte der Stadt Goslar vom J. 918–1599 umfaßt. Auch als erster wissenschaftlicher Bearbeiter der Siegelkunde machte er sich bekannt und verdient durch sein Werk „De veter. German. aliarumque nat. sigillis“, Francof. 1709 (2. Aufl. Erf. 1729). Unter seinen kleineren Schriften ist bemerkenswerth seine Dissertation „De antiq. Goslar. tutelaribus Mar., Simone et Juda Thadd. ac Matth.“, Gosl. 1706, in welcher er urkundlich den Ursprung der zuerst in der Stadt Goslar geprägten sogen. „Mariengroschen“ nachweist. Als geistlicher Liederdichter dichtete er u. a. „Jedennoch bleib’ ich stets an dir“ und „Mein Jesu voller Licht und Leben“.

Autobiographie, hrsg. von Joh. Andr. Schmidt, Helmst. 1709. Biographie Univers., XIX. 574–75. Saxi Onomast., VI. 45–46. Fabricius, Biblioth. hist. V. 303. Wetzel, Liederdichter, II. 221–22.