ADB:Hendel, Johann Christian

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Artikel „Hendel, Johann Christian“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 734, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hendel,_Johann_Christian&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 08:16 Uhr UTC)
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Hendel: Johann Christian H., Schriftsteller und Buchhändler in Halle, wurde am 7. Mai 1742 zu Halle geboren, wo sein Vater Buchhändler und Buchdrucker gewesen. Auf wunderbare Weise entging er 1747 dem Feuertode: die Eltern fanden das Kind unter den brennenden Trümmern ihres Hauses ruhig schlummernd. Schon in seinem achten Jahre begleitete er seinen Vater zur Buchhändlermesse nach Leipzig und konnte sich ihm nützlich machen. Der Vater starb aber schon am 8. Juni 1757[WS 1]. Der Sohn hatte bis zu jenem Zeitpunkt das Gymnasium zu Halle besucht, dann trat er ebendort in die Lehre des Buchdruckers Johann Justus Gebauer und arbeitete darauf in Berlin in den Buchdruckereien von König und Kunst. 1763 nach Halle zurückgekehrt, übernahm er die väterliche Buchdruckerei, welche bis dahin von der Mutter unter Beistand ihres Stiefsohnes, Joh. Phil. Krebs, fortgeführt worden war. In demselben Jahre am 3. October heirathete er die Tochter des Leipziger Kaufmanns J. F. Albrecht. Er trennte sich aber bald wieder von seiner Gattin und anderes Mißgeschick gab ihm die Veranlassung, das Geschäft nach einem Jahre wieder an seine Mutter abzugeben und Halle gänzlich zu verlassen. Er conditionirte nun in Cassel, Marburg und Frankfurt a. M. bei Brönner und in Leipzig, wo er in der Sommerschen Officin an arabischen und hebräischen Werken setzte. Nach zweijährigem Aufenthalte kehrte er 1768 nach Halle zurück. Im folgenden Jahre schon bezog er mit eigenem Verlage die Leipziger Messe, vermehrte und verbesserte seine Werkstätte und legte eine Musikaliendruckerei an. 1770 verheirathete er sich zum zweitenmal mit der zweiten Tochter des Amtmanns Kästner in Giebichenstein und ward durch sie Vater von sechs Kindern. Neben seinem Geschäfte benutzte er seine Muße zu verschiedenen schriftstellerischen Arbeiten und zwar im Gebiete der Geschichte und Naturkunde. Seine erste Schrift war das „Archiv für deutsche Schützengesellschaften, oder Versuch einer historischen Beschreibung aller ehemaligen und jetzt üblichen Wehr- und Waffenarten.“ 1801, 2 Bde., welches Werk damals viel Aufsehen erregte. Dann gab er eine „kurze Beschreibung und Geschichte des Hallischen Salzwerkes und dessen jetzigen Betriebes“. 1801. 1810 zum correspondirenden Mitglied der cameralistisch-öconomischen Societät ernannt, ward er zugleich Bibliothekar dieser Gesellschaft. Nebst Anderem schrieb er noch eine „historische Beschreibung des hohen Petersberges im Saalkreise und des auf demselben ehedem berühmten Augustinerklosters, nach seiner vorigen und jetzigen Beschaffenheit“. 1808. Sein Verlag erreichte die schöne Zahl von 530 Werken. Er starb am 7. October 1823 zu Halle.

Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen. 1823. II. 664 u. ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1787