Zum Inhalt springen

ADB:Hoeneke, Bartholomäus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hoeneke, Bartholomäus“ von Konstantin Hoehlbaum in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 70, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoeneke,_Bartholom%C3%A4us&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 09:55 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hondius
Band 13 (1881), S. 70 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Bartholomäus Hoeneke in der Wikipedia
Bartholomäus Hoeneke in Wikidata
GND-Nummer 101525621
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|70|70|Hoeneke, Bartholomäus|Konstantin Hoehlbaum|ADB:Hoeneke, Bartholomäus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=101525621}}    

Hoeneke (spr. Hôneke): Bartholomäus H., Chronist des Deutschordens in Livland in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ueber seine Person läßt sich nur ermitteln, daß er aus der Nachbarschaft von Osnabrück gebürtig, lange in der nächsten Umgebung der Ordensgebiete im nördlichen Livland als Priester, vielleicht als herrmeisterlicher Kaplan, gelebt, zum Meister Herike enge Beziehungen gehabt und hier vortreffliche Informationen für sein Werk: „Die jüngere livländische Reimchronik“, erhalten hat. In niederdeutschen Versen erzählt sie die Geschichte des Ordenslandes in den Jahren 1315–1348, anfangs scheinbar sehr cursorisch, von 1340 ab aber mit großer Ausführlichkeit. H. ist ganz besonders der Chronist des Estenaufstandes von 1343 und der Einverleibung Estlands in das Deutschordensgebiet (s. d. Art. Herike); er zeichnet sich durch sehr umfassende Kenntnisse und große Treue in der Berichterstattung aus. Sein Werk ist eine der vorzüglichsten Quellen für die ganze livländische und preußische Geschichtschreibung vom 14. bis zum 16. Jahrhundert geworden, es scheint auch die lübische und dänische Chronistik beeinflußt zu haben, ist selbst aber nur in einem prosaischen Auszug des Bremer Notars Joh. Renner († c. 1583) erhalten. In dieser Gestalt ist es zuerst kritisch herausgegeben 1872 (Leipzig) von dem Referenten.

Vgl. dazu Hausmann und Höhlbaum, Joh. Renner’s Livländ. Historien (Gött. 1876), besonders S. XII ff., Lorenz, Deutschl. Geschichtsquellen II, 216 ff., Höhlbaum in den Hans. Geschichtsblättern, Jahrgang 1878.