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ADB:Hoffmann, Julius

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Artikel „Hoffmann, Julius“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 607, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmann,_Julius&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 01:13 Uhr UTC)
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Hoffmann: Karl August Julius H., geb. zu Clausthal am Harze am 30. November 1812, † am 24. März 1869 am Schlagflusse als Director des Johanneum (Gymnasium und Realschule) zu Lüneburg, war einer der tüchtigsten und einflußreichsten Schulmänner des früheren Königreichs Hannover. Gebildet auf dem Gymnasium zu Clausthal, studirte er seit 1829 Philologie in Göttingen unter Otfried Müller, Dahlmann und Jacob Grimm und wirkte von 1833 bis Ende 1848 als Gymnasiallehrer in Celle, seit Januar 1849 bis zu seinem Tode als Director in Lüneburg. Den hohen Ruf dieser Anstalt, den Hage und Schmalfuß geschaffen, hat H. in vollem Maße aufrecht erhalten. Der Unterricht im Deutschen und in der Geschichte gaben ihm wesentlich die bedeutende erzieherische Gewalt über seine Schüler. Als das Oberschulcollegium 1848 die für die Entwickelung des Schulwesens so bedeutend gewordene Lehrerconferenz nach Hannover berief, hat H. dieser schon in der freien Vorversammlung, die ihn zu ihrem Vorsitzenden wählte, die bestimmende Richtung gegeben. Er designirte Schmalfuß zum Präsidenten und dadurch zum Schulrath, während er selbst zum zweiten Präsidenten der Versammlung gewählt wurde. Seinem Einflusse mit erlag das von den osnabrückischen und ostfriesischen Schulen angestrebte sogenannte Gesammtgymnasium. Er vorzugsweise betrieb die Vereinfachung der deutschen Orthographie, wenn auch mehr der historischen als der phonetischen Richtung anhängend; und er war der Hauptarbeiter in der vom Oberschulcolleg berufenen Commission zur Aufstellung orthographischer Regeln und eines dazu gehörenden Wörterverzeichnisses für die hannoverschen Schulen, eine Unternehmung, welche erst in neuester Zeit weitere Folgen haben sollte. Seine treffliche neuhochdeutsche Elementargrammatik hat viele Auflagen erlebt; ebenfalls für Schulzwecke ist der „Abriß der Logik“ und die „Rhetorik“ geschrieben; seine ältere neuhochdeutsche Schulgrammatik hat er selbst durch die jüngere vorgenannte Arbeit verdrängt. Hoffmann’s peinlich genauen Homer-Forschungen gehören zu den tüchtigsten und sichersten Leistungen auf diesem Gebiete; seine gediegenen Schulreden sind in zwei Sammlungen erschienen.

Alb. Schuster in Ztschr. f. d. Gymn.-Wesen 1869, S. 411 ff.