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ADB:Hoffmann, Karl Friedrich Vollrath

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Artikel „Hoffmann, Karl Friedrich Vollrath“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 606–607, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmann,_Karl_Friedrich_Vollrath&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 21:32 Uhr UTC)
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Hoffmann: Karl Friedrich Vollrath H., geographischer Schriftsteller und Kartenzeichner. Geboren am 15. Juni 1796 zu Stargard, gest. am 20. August 1842 zu Stuttgart. Nach Besuch der Schulen seiner Vaterstadt bezog H. die Universität Berlin, folgte dann einem Rufe Fellenberg’s nach Hofwyl und einem solchen Cotta’s nach Stuttgart, wo er an die Spitze eines geographischen Institutes trat, mit welchem er nach München übersiedelte. 1829 habilitirte er sich an der Universität München, gab aber diese Stelle wieder auf, um nach [607] Stuttgart zurückzukehren, wo er bis zu seinem Tode einer regen schriftstellerischen Thätigkeit lebte. Seine Hauptwerke sind: „Die Erde und ihre Bewohner“, 1825; „Deutschland und seine Bewohner“, 1833; „Das Vaterland der Deutschen“, 1839; „Hertha: Hand- und Hausbuch der Länder-, Völker- und Staatenkunde“, 1840; „Die Völker der Erde“, 1840; außerdem mehrere Schulatlanten und Einzelkarten, auf welchen er eine von der Lehmann’schen etwas abweichende Zeichnung der Hochgebirge durchführte. H. gehört zu den verdienstvollen Popularisirern der Erdkunde, denen diese Wissenschaft nicht zum geringsten Theile die Ausbreitung dankt, welche sie seit Beginn dieses Jahrhunderts in Schule und Haus gefunden. Er ging von der Anschauung aus: „der todte Zahlen- und Namenkram nützt nichts. Namen sind leere Worte, wenn sich nichts an sie knüpft, und Zahlen erhalten nur durch Zusammenstellung Bedeutung und Sinn. Anschauungswissenschaft ist die Erdkunde“. Er gehört nicht zu den Anhängern Ritters, dessen „große Ideen nicht für die Schule passen“, sondern suchte mehr durch anschauliche, lebhafte Darstellung als durch gedankliche Vertiefung zu wirken. Manchen guten Gedanken wirft er abgerissen hin. Er war eine energisch-thätige Pädagogennatur mit polemischem Zug, keine Forschernatur.