ADB:Hoppe, Israel
[116] Im 20. Jahre bezog er die Universität Rostock. Nachdem er dann eine Reise nach Dänemark und eine zweite nach Warschau gemacht und schon im J. 1624 geheirathet hatte, widmete er sich dem Dienste seiner Vaterstadt, in welchem er 1628 zum Vogt, 1629 zum Rathsherrn und als solcher 1632 zum Bürgermeister, später zehnmal zum Präsidenten berufen wurde. Er durchlebte die Zeit des schwedisch-polnischen Krieges in Preußen 1626 ff. als gereifter Mann. Als Axel Oxenstierna am 28. März 1629 zum ersten Male Hofgericht hielt, berief er unter Anderen auch H. zum Beisitzer; die Königin Christine verlieh ihm 1634 das Amt eines königlichen Burggrafen; an den Friedensverhandlungen, welche dem Stuhmsdorfer Vertrage vorausgingen, nahm er persönlichen Antheil. Als Elbing im J. 1636 unter polnische Herrschaft zurückkehrte, bestätigte König Wladislaw IV. H. als königlichen Burggrafen. Derselbe verlieh ihm auf dem Reichstage zu Warschau am 23. Februar 1637 die Nobilität. H. war, wie seine historisch-statistisch-diplomatischen Sammlungen zeigen, ein außerordentlich fleißiger Beamter; das Amt eines königlichen Burggrafen verwaltete er 21 Mal. In dem Kreise seiner Freunde ragte Friedrich Zamehl hervor, welcher die Thaten Gustav Adolfs in lateinischen Versen, wie er selbst in einem umfangreichen Geschichtswerke verherrlichte. Dieses Werk führt den Titel: „Geschichte des vierjährigen Krieges und sechsjährigen Stillstandes zwischen Polen und Schweden“, 1626–1636 (sonst Fatum decennale Borussiae). Der Werth desselben beruht darauf, daß der Verfasser, sofern er nicht eigene Erlebnisse darstellt, überall die besten Originalberichte, sowie auch die wichtigsten Urkunden und Aktenstücke benutzen konnte. Es ist in einer mäßigen Anzahl von Handschriften verbreitet; ein Auszug ist gedruckt in den Acta Borussica 1730–32, doch ist ein vollständiger Abdruck sehr wünschenswerth.
Hoppe: Israel H., aus Elbing, geb. 1599, † 1679, ist der namhafteste preußische Geschichtsschreiber im 17. Jahrhundert. Aus angesehener Familie stammend, legte er den Grund zu seiner vorzüglichen Geistesbildung in dem Elbinger Gymnasium, welches damals unter des Rectors Johann Mylius’ Leitung in hoher Blüthe stand und zahlreiche Schüler auch aus fremden Ländern anlockte.