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ADB:Hunnäus, Augustinus

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Artikel „Hunnäus, Augustinus“ von Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 415, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hunn%C3%A4us,_Augustinus&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 01:59 Uhr UTC)
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Hunnäus: Augustinus H., geb. am 29. Juli 1521 in Mecheln, † am 10. Septbr. 1577 oder 8. Septbr. 1578 in Löwen, studirte, nachdem er in seiner Vaterstadt den damals üblichen philosophischen Cursus zurückgelegt hatte, Theologie in Löwen, woselbst er auch promovirte. Sowie er neben diesen seinen Fachstudien sich von Anfang an eifrig mit dem Griechischen und dem Hebräischen beschäftigt hatte, wirkte er auch alsbald als Lehrer dieser beiden Sprachen am Gymnasium castrense zu Löwen, an welchem er außerdem die philosophischen Fächer übernahm; später wurde er an der dortigen Universität Professor der Theologie. Er erwarb sich das Verdienst, nach Maßgabe des damaligen Standes der Wissenschaft eine philologische Textkritik an der Vulgata zu üben, und betheiligte sich in solcher Richtung an der durch Philipp II. unterstützten Herausgabe der Antwerpner Polyglotten-Bibel; auch begann er, die Handschriften der Werke der Kirchenväter zu vergleichen, um den Text der von denselben citirten Bibelstellen zu berichtigen. Außer einer Ausgabe der Summa theologiae des Thomas von Aquino veröffentlichte er einen „Catechismus catholicus“ (1570, sowie einen Auszug daraus „Brevissimus catechismus“) und „De Sacramenta axiomatis“ (1570). Auf dem Gebiete der Logik schrieb er: „Dialectica seu generalia logices praecepta“ (1562) und „Progymnasmata logices“ (1553, wovon eine neue Auflage „Logices fundamentum seu prodidagmata“, 1568); er zeigt sich hierin als einer der Syncretisten jener Zeit, welche mit einem einläßlichen Studium des Aristotelischen Organons auch eine Wiederaufnahme der terministischen Logik des Petrus Hispanus und seiner Bearbeiter verbanden.

Valer. Desselius Andreas, Bibliotheca Belgica p. 94 ff. Sweertius, Athenae Belgicae, p. 148 ff.