ADB:Imhoff (Kölner Bildhauer- und Holzschnitzerfamilie)

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Artikel „Imhoff“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 56, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Imhoff_(K%C3%B6lner_Bildhauer-_und_Holzschnitzerfamilie)&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 04:25 Uhr UTC)
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Imhoff, eine kölner Bildhauerfamilie, die in fünf Generationen 11 Künstler hervorgebracht hat. Alexander Wilhelm I., geb. 1689 zu Darle in Westphalen, kam nach Köln, um sich bei dem in Ruf stehenden Bildhauer J. F. van Helmont heranzubilden. Er wurde ein tüchtiger Meister, zu dessen Werken die Hochaltäre der Minoriten- und der Mariengarten-Klosterkirchen sowie die Statuen der heil. Anna und Barbara für Nebenaltäre im Dome gehören. 1760 ist er gestorben. Von seinen beiden Söhnen Anton und Joh. Joseph hat letzterer die schönen Statuetten der heil. Antonius und Patroklus auf den Seitenaltären im Domchore, sowie die Altäre der Marienkirche in der Kupfergasse ausgeführt. Er starb 1802 und hinterließ vier Söhne, unter denen sich Peter Joseph, geb. 1768, † 1844, durch Statuen für die Martinskirche und durch treffliche Bildnißbüsten (Hardy, Wallraf u. A.) hervorthat. Im Auftrage des Ministers v. Stein führte er um 1818 für dessen Besitzung in Nassau-Dietz acht Hautreliefs in kolossaler Größe aus. Sein Bruder Nicolaus zog jung nach Moskau, wo er sein Glück gemacht haben soll. Sein Neffe Wilh. Jos., geb. 1791, † 1858, hat zahlreiche Arbeiten geliefert, u. A. allegorische Figuren für das Theater in Aachen und posaunende Engelstatuen für die 12 Baldachine an der äußeren Chorrundung des Kölner Domes. 1849 vollendete er ein Werk, dem er während einer Reihe von Jahren seine ganze Kraft gewidmet hatte: Venus, etwas über lebensgroß, auf einem Ruhebette liegend, aus carrarischem Marmor – eine bedeutende Schöpfung voll Reiz und Anmuth, des Meisters zarten Formensinn in gleichem Maße wie seine technische Tüchtigkeit bewährend. Ein geschätzter Künstler war auch Joh. Jos. II., geb. 1796, † um 1860, der sich in München und in Italien ausgebildet hatte. Eine Eigenheit war es, daß er sein Fach unter dem Namen seines in weiten Kreisen bekannten Vaters Pet. Jos. betrieb und seinen Arbeiten sogar mitunter die Bezeichnung P. J. Imhoff, gleich einer merkantilen Firma, eingrub. Viele schöne Grabdenkmale auf dem Friedhofe zu Melaten vor dem Hahnenthore der Stadt Köln sind von ihm. Gegenwärtig ist dieses Künstlergeschlecht noch durch zwei jüngere Sprossen vertreten.