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ADB:Justinus

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Artikel „Justinus“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 759, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Justinus&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 18:17 Uhr UTC)
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Justinus, Herr oder Bastard von Nassau, niederländischer Admiral, ward als unehelicher Sohn des Prinzen Wilhelm von Oranien wahrscheinlich 1559 geboren, von seinem Vater anerkannt, und als er zu Jahren gekommen war, auf die Leydener Universität geschickt. Dann begleitete er den Herzog von Anjou, an dessen Hofe er die standesgemäße Bildung erhielt, bis derselbe sich in den Niederlanden unmöglich machte. Als Freiwilliger nahm er an verschiedenen Unternehmungen, u. a. gegen Herzogenbusch und den Versuch zum Entsatz Antwerpens Theil. Als der letztere mißlang und den Rücktritt des Lieutenant-Admirals von Seeland, Blois von Treslong (s. d.) zu Folge hatte, ward J., obgleich noch ganz jung, zu dieser angesehenen Stelle erhoben. Bis jetzt kein Seemann, wußte er sich doch bald mit seinem Dienste so vertraut zu machen, daß die Vorkehrungen, die Armada und die Transportflotte Parma’s von einander getrennt zu halten, mit überaus großem Geschick und herrlichem Erfolg von ihm geleitet wurden. Die Blockade der vlämischen Häfen und Ströme blieb von jetzt an seiner Aufsicht unterworfen, von den Staaten und seinem Bruder Moritz empfing er manche Auszeichnung. 1595 führte er eine kleine niederländische Truppenabtheilung nach Frankreich, Heinrich IV. beizustehen, und zeichnete sich im Felde ebenso aus wie auf dem Meere. Mit Oldenbarnevelt ward ihm dann 1595 die Mission zu Theil, dem Frieden zwischen Frankreich und Spanien durch eine Gesandtschaft in Frankreich entgegenzuarbeiten. Hier ohne Erfolg, hatte dieselbe um so besseren in England. Dann lag er wieder seinem Dienst ob, und wirkte mit Auszeichnung an allen von der Seeseite unterstützten Unternehmungen des Prinzen Moritz mit, bis er nach dem zwölfjährigen 1609 geschlossenen Waffenstillstand seine Entlassung nahm, dagegen Gouverneur von Breda ward. In dieser Eigenschaft vertheidigte er die Festung ruhmvoll gegen Spinola. Nur Mangel an Lebensmitteln zwang ihn im Juli 1625 nach einer Belagerung von elf Monaten zur Capitulation. Von jetzt an lebte J. zurückgezogen und starb am 26. Juni 1631.

Eine Monographie über ihn schrieb Swalue, Justinus von Nassau, Amst. 1858.