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ADB:Kühnau, Johann Christoph

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Artikel „Kühnau, Johann Christoph“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 346–347, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%BChnau,_Johann_Christoph&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 01:09 Uhr UTC)
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Kühnau: Johann Christoph K., besonders bekannt als Herausgeber eines mehrstimmigen Gesangbuches von 1786, war am 10. Febr. 1735 zu Volkstädt bei Eisleben geboren. Sein Vater, ein Landwirth, brachte ihn schon in jungen Jahren zu einem Stadtmusikus nach Aschersleben. 1753 kam er in das Schullehrerseminar zu Klosterbergen und gelangte im Jahr 1763 nach Berlin als Lehrer an der Realschule, 1783 an der Dreifaltigkeitsschule und 1788 erhielt er das Amt eines Kantors an derselben Kirche. Er machte sich durch die Bildung eines Gesangchores, mit dem er oft größere Werke zu öffentlicher Aufführung brachte, um das Musikleben Berlins sehr verdient. Außer dem oben bereits erwähnten Choralbuche, welches selbst der selten lobende Kirnberger mit warmen Worten empfiehlt – er berichtet über dasselbe ans Consistorium, daß „kein besseres noch in der Welt sei“ – componirte K. mehrere Oratorien und viele Cantaten. Die Vorrede zu seinem Choralbuche giebt v. Winterfeld in seinem evangel. Kirchenges. III, 526 im Anhange wieder und äußert sich dann über die Bearbeitung der Choräle, daß er oft „um des bloßen Entäußerns willen, dessen es in dem Sinne, wie er es geübt, nicht bedurfte, das Höhere, was er erreichen konnte, versäumt habe“. Auch gab er durch Vernachlässigung der alten Kirchentonarten Joh. Adam Hiller später Veranlassung zu scharfen Angriffen. „Im Allgemeinen – fährt v. Winterfeld fort – erscheint an seinen sonst ehrenwerthen Tonsätzen, das sehr häufig bei Tonschlüssen vorkommende Herausschlagen in die kleine Septime der Dominante von deren großen Terz oder Quint aus, auffällig, weil es in seiner Weichheit, so gefällig es den [347] damaligen Ohren auch geklungen haben wird, doch dem Ernste des kirchlichen Gemeindegesanges widerstrebt. – K. erreichte ein hohes Alter und starb am 13. Octbr. 1805 zu Berlin. Sein Porträt ist mehrfach gestochen, so auch zu finden vor seinem Choralwerke.