Zum Inhalt springen

ADB:Kaiser, Peter Leopold

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kaiser, Peter Leopold“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 10–11, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kaiser,_Peter_Leopold&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 22:40 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kaiser, Peter
Nächster>>>
Kalb, Charlotte von
Band 15 (1882), S. 10–11 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Peter Leopold Kaiser in der Wikipedia
Peter Leopold Kaiser in Wikidata
GND-Nummer 116026715
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|10|11|Kaiser, Peter Leopold|Franz Heinrich Reusch|ADB:Kaiser, Peter Leopold}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116026715}}    

Kaiser: Peter Leopold K., Bischof von Mainz, geb. am 3. November 1788 zu Mühlheim bei Offenbach, † am 30. December 1848 zu Mainz. Vorgebildet in der lateinischen Schule zu Miltenberg und an der Lehranstalt zu Aschaffenburg, trat er dort 1810 in das Seminar ein, wurde 1812 zum Priester geweiht, war dann an mehreren Orten als Hülfsgeistlicher thätig, wurde 1817 Pfarrer der neuen katholischen Gemeinde zu Gießen, 1823 Pfarrer in Gernsheim, 1826 in Heppenheim, 1830 Stadtpfarrer in Darmstadt und Mitglied des katholischen Kirchenrathes (nach dessen Aufhebung 1832 Mitglied des Oberschulrathes). Am 10. Januar 1834 promovirte ihn die Gießener theologische Facultät honoris causa zum Dr. theol. Am 6. October 1834 wurde er, nachdem der Domdechant Franz Werner die Wahl abgelehnt hatte, zum Bischof von Mainz gewählt, am 6. April 1835 präconisirt, am 30. Juni consecrirt. Von ultramontaner Seite wurde er mehrfach als zu wenig eifrig in der Vertretung der katholischen Interessen angefeindet, unter Anderem sein Auftreten in der ersten hessischen Kammer im März 1839 bei der Discussion über die Abnahme der Geistlichen, die Verlegung der theologischen Facultät von Gießen nach Mainz, Jesuiten u. dgl. (s. Allg. Ztg. 1839, April). Die Anhänger Ronge’s in Offenbach beurtheilten ihn aber sehr unrichtig, wenn sie ihn in einem Promemoria vom 21. Februar [11] 1845 aufforderten, er möge sich an die Spitze der „Reformbewegung“ stellen. Er sprach sich darüber ihren Abgeordneten gegenüber unzweideutig aus („Conferenz des Bischofs von Mainz mit den Abgeordneten der deutsch-katholischen Gemeinde von Offenbach nach den Mittheilungen der letzteren“ und „Authentische Darstellung der vor dem Bischof von Mainz stattgehabten Besprechung mit den Deputirten der Deutschkatholiken von Offenbach“, beide Broschüren 1845), und trat dann entschieden gegen die deutschkatholische Bewegung auf. An der Conferenz der deutschen Bischöfe zu Würzburg im October 1848 nahm K. wegen Krankheit nicht persönlich Theil, sondern ließ sich durch den Domherrn Lennig vertreten. Gedruckt sind von K. nur ein Gesangbuch, 1824, einige Aufsätze in Zeitschriften, Predigten und Hirtenbriefe.

Lennig, Trauerrede auf P. L. Kaiser, 1849. N. Nekr. 1849, 794. Darmst. Kirchenztg. 1845, Nr. 22, 24, 34, 53, 81.