Zum Inhalt springen

ADB:Kindervater, Johann Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kindervater, Johann Heinrich“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 765, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kindervater,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 12:08 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 15 (1882), S. 765 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Heinrich Kindervater in der Wikipedia
Johann Heinrich Kindervater in Wikidata
GND-Nummer 124598714
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|765|765|Kindervater, Johann Heinrich|Jakob Franck|ADB:Kindervater, Johann Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124598714}}    

Kindervater: Johann Heinrich K., lutherischer Theologe und Biograph. Geboren den 4. April 1675 zu Kelbra, einem Flecken in der „güldenen Aue“ der preußischen Provinz Sachsen, als der Sohn eines Rathskämmerers, besuchte er zehn Jahre lang die Schule zu Frankenhausen und bezog dann 1696 die Universität Jena. Hier studirte er 16 Semester Theologie und philosophische Wissenschaften und erwarb sich 1700 die Würde eines Magisters. Im J. 1706 wurde er zum Pastor an der Reglerkirche (Regularium aedes) zu Erfurt gewählt und als solcher zu gleicher Zeit auch nach Nordhausen zu St. Blasius berufen, für welch’ letztere Stadt er sich entschied. Hier wurde er auch Assessor des Consistoriums und Inspector und Administrator des Waisenhauses und starb daselbst den 2. Octbr. 1726, seines Alters 52 Jahre. Von seinen verschiedenen 16 theologischen und hymnologischen Schriften hat allein bis auf unsere Tage sich im Werth erhalten sein „Nordhusia illustris“, Wolfenb. 1715. 8. Der Verfasser erzählt, allerdings mit einer zu seiner Zeit üblichen und darum entschuldbaren Breite und Länge, das Leben aller Gelehrten, welche in Nordhausen geboren und theils hier theils anderswo in geistlichem oder weltlichem Stande gelebt haben. Aber was den Werth des Buches noch erhöht, sind die vielen seltenen und theilweise bis dahin noch ungedruckten Briefe Luther’s und Melanchthon’s und deren Freunde, welche hier zur Erläuterung der Kirchen- sowohl als der allgemeinen Litteratur-Geschichte mitgetheilt werden. Auch verdienen seine „Arcana Bibliothecae Blasianae“, Northus. 1717. 8. Erwähnung, welche zum erstenmal Nachricht von der uralten Bibliothek der Kirche St. Blasius und ihren Schätzen der gelehrten Welt Nachricht gaben.

Motschmann, Erfurdia literata S. 935–942. Jöcher II, 2085–89.