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ADB:Kirschleger, Friedrich

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Artikel „Kirschleger, Friedrich“ von Anton de Bary in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 32–33, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kirschleger,_Friedrich&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 14:26 Uhr UTC)
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Kirschleger: Friedrich K. wurde geboren am 7. Jan. 1804 zu Münster im Oberelsaß, vormaligen Departement du Haut-Rhin. Seine erste Jugendbildung erhielt er im elterlichen Hause, die spätere auf dem protestantischen Gymnasium zu Straßburg, von wo aus er 1820 als Lehrling in eine Apotheke zu Rappoltsweiler eintrat. 1823 kehrte K. als Student der Medicin und zugleich Gehülfe in der Hospitalapotheke nach Straßburg zurück, blieb hier bis 1827, um dann die medicinischen Studien in Paris fortzusetzen und dieselben 1829, in Straßburg, mit der Doctorpromotion abzuschließen. Er ließ sich alsbald in seiner Vaterstadt als Arzt nieder, gab aber schon 1834 die Praxis auf, um sich ganz botanischen Studien zu widmen, siedelte wiederum nach Straßburg über und wurde 1835 zum Professor der Naturgeschichte an der dortigen Pharmacieschule ernannt, in welcher Stellung er bis zu seinem am 15. Novbr. 1869 erfolgten Tode verblieb. – K. wird gerühmt als ein vortrefflicher Charakter. Er war, wie seine Schriften zeigen, ein Mann von außerordentlichem Eifer und großer Freudigkeit des Schaffens, dieses blieb aber fast völlig eingeschränkt auf die Dinge, welche ihn seit seiner Jugendzeit nächst umgaben: er war ganz Localgelehrter. Als Lehrer war er eifrig, und freundlich fördernden Antheil nehmend an seinen Schülern; litterarisch vielseitig productiv als wissenschaftlicher und populärer Schriftsteller auf medicinischem, balneologischem, rein naturwissenschaftlichem, culturhistorischem Gebiete, fast immer mit Beziehung auf die Verhältnisse seines engeren Heimathlandes. Auch in seinem Haupt- und Lieblingsfache, der Botanik, waren es fast ausschließlich die floristischen Verhältnisse dieses Heimathlandes, welche ihn beschäftigten, und seine beiden Hauptpublicationen, die seinen Namen über die Grenzen des Elsaß hinaus trugen, sind in ihrer Art und Zeit musterhafte Localfloren. Ihre Titel lauten: „Flore d’Alsace et des contrées limitrophes“, Strasb. 1852–62. 3 voll. 12° und „Flora Vogéso-Rhenane“, Strasb. 1870 bis 71. 2 voll. 12°; letzteres eine zweite, ganz veränderte Auflage des erstgenannten [33] Buches, vom Verfasser großentheils fertig redigirt, aber erst nach seinem Tode veröffentlicht. Ein detaillirtes Verzeichniß der sehr zahlreichen Schriften Kirschleger’s findet sich in dem ausführlichen Nekrolog von Dr. Fandel im Bulletin de la Soc. d’hist. nat. de Colmar. 12. et 13. année 1871–72.