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ADB:Klene, Ewald

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Artikel „Klene, Enwaldus“ von Theodor Pyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 159, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Klene,_Ewald&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 23:06 Uhr UTC)
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Klene: Enwaldus K., aus Greifswald gebürtig, studirte in Rostock und seit 1473 in seiner Vaterstadt, wurde 1477 Magister und in den folgenden Jahren Professor in der Artistenfacultät zu Greifswald. Auch erwarb er den Grad eines Baccalars der Rechte. Als er im J. 1483 das Decanat der Artisten übernahm und die bisher in Sexternen vorliegenden Verhandlungen zu einem starken Foliobande vereinigte, der noch jetzt die Hauptquelle für die Geschichte der Facultät bildet, ward er mit mehreren Genossen in jenen Streit verwickelt, der seit 1480 zwischen den Anhängern und Feinden des Bürgermeisters Nikolaus Schmiterlow I. (s. d.) an der Universität bestand. Er schloß sich in dieser Zeit mehr an die Gegner desselben an, deren Hauptführer Hermann Melberch (s. d.) den Lehren der Pariser Hochschule folgte, während Schmiterlow’s gewichtigster Anhänger Johann Sartoris (s. d.) die Richtung des Thomas von Kempen vertrat. Als jene litterarische Fehde unter der Vermittelung des Herzogs Bogislaw X. im J. 1484 zu Gunsten von Sartoris Partei beigelegt wurde, verließen Melberch, Petri, Ugla u. A. die Universität, K. blieb jedoch in seinem Amte und lehrte, außer der Philosophie von Plato und Aristoteles, namentlich auch die Grundsätze der klassischen Litteratur und Beredsamkeit, über welches Gebiet ein encyclopädischer Aufsatz handschriftlich in der Greifswalder Nik. Kirchenbibl. erhalten ist. Als Bogislaw 1498 die Paduanischen Rechtslehrer Petrus und dessen Sohn Vincentius von Ravenna (s. d.) nach Greifswald berief, trat K. zu ihnen in innige Freundschaft, so daß Vincentius ihn nicht nur in seinen Dichtungen rühmte, sondern auch eine ehrenvolle Grabschrift seinem Andenken widmete. K. starb wahrscheinlich, nach letzterer zu schließen, an der im J. 1501 in Greifswald herrschenden Pest. Ein Theil seiner Bücher, in welchen auch Vincentius’ Dichtungen handschriftlich vorliegen, gelangte an das Kloster Eldena, wo ein Verwandter desselben Johannes Klene († 1491) Subprior war, von dort 1535 nach Wolgast und endlich 1829 in die Greifswalder Universitätsbibliothek.

Kosegarten, Gesch. d. Univ. I, 129, 144. II, 219–240; Pyl, Pom. Geschichtsdenkm. II, 151; Pyl, Pom. Genealogien II, 278–293, wo die Nachrichten über K. zu berichtigen sind. Handschriftliche Nachrichten in der Wolg. Bibl. auf der Gr. Univ.-Bibl., über die zu vergleichen, Pyl, 38.–39. Jahresbericht 1878, p. 17–40. Gesch. d. Kl. Eldena, 483, 499, 506.