ADB:Koffler, Johann
Maria Theresia [421] freigelassen, von dieser in Wien freundlich aufgenommen, wo er bis 1768 verweilte, und arbeitete dann bis an sein Lebensende, 1780, in der von jener begründeten siebenbürgischen Mission. K. hat in seiner 1766 im Gefängniß abgefaßten „Historica Cochinchinae descriptio“, welche erst 1784 von seinem Leidensgefährten O. Kaulen in der deutschen Urschrift von Lissabon nach Deutschland gesandt, von P. A. Eckart in Augsburg gekürzt und ins Lateinische übertragen und 1803 zu Nürnberg herausgegeben wurde, die sachlichste, lehrreichste Beschreibung dieses fernen Reiches geliefert, welche man bis dahin besaß; leider ist sie von den neueren Geographen kaum je benutzt worden; überholt haben sie erst in neuester Zeit die Werke der Franzosen. – Einleitung des genannten Werkes. De Montezon, Mission de la Cochinchine (1858).
Koffler: Johann K., Missionär und Reisebeschreiber, geb. am 19. Juni 1711 zu Prag, trat mit 15 Jahren in den Jesuitenorden und ging 1739 als Missionär über Lissabon und Macao nach Kochinchina, wo seine medicinischen Kenntnisse ihm die Stellung eines Leibarztes beim König und damit beträchtlichen Einfluß verschafften. Als 1753 eine Christenverfolgung ausbrach, bei welcher alle seine Genossen gezwungen wurden, das Land zu verlassen, blieb er allein noch zwei Jahre zurück, wurde aber dann ebenfalls genöthigt, sich nach Macao zurückzuziehen, da er fortfuhr, den Kochinchinesen das Christenthum zu predigen. Die Portugiesen, eifersüchtig auf ihr angebliches Monopol, das Christenthum in Asien zu verbreiten, setzten ihn sogleich gefangen und sandten ihn nach Portugal, wo er im Fort Sao Juliano bis 1767 gefangen gehalten wurde. Endlich wurde er durch Fürsprache der Kaiserin