Zum Inhalt springen

ADB:Kolbe, Hermann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kolbe, Hermann“ von A. Strigel. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 321–329, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kolbe,_Hermann&oldid=- (Version vom 9. Dezember 2024, 20:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kohut, Alexander
Nächster>>>
Kölbing, Eugen
Band 51 (1906), S. 321–329 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hermann Kolbe in der Wikipedia
Hermann Kolbe in Wikidata
GND-Nummer 119151375
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|51|321|329|Kolbe, Hermann|A. Strigel.|ADB:Kolbe, Hermann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119151375}}    

Kolbe: Hermann K. In dem genialen und verdienstvollen Chemiker Hermann K. erblicken wir einen der hervorragendsten Vertreter der Gelehrtenwelt, dessen Leben fast lediglich seiner Wissenschaft gewidmet war und im wesentlichen aus unermüdlichem Streben nach der Erkenntniß des wahren inneren Zusammenhangs chemischer Vorgänge und aus oftmals harten Kämpfen um einzelne Fragen auf verschiedenen chemischen Gebieten bestand. – Er zählt nicht zu denen, welche von Anfang an zum Studium naturwissenschaftlicher Disciplinen prädestinirt erschienen, es war vielmehr eine Combination von Zufälligkeiten, welche die in ihm schlummernde Begabung und das Interesse für jene Wissenschaft erweckten, in der er später Großes und Unvergängliches leisten sollte.

Hermann K. wurde am 27. September 1818 zu Elliehausen bei Göttingen geboren, woselbst sein Vater Karl K. die Stellung eines Landgeistlichen bekleidete. Die Mutter Kolbe’s war eine Tochter des Göttinger Professors der Anatomie Hempel. In ländlicher Einfachheit wuchs der Knabe auf; seinen ersten Unterricht leitete der Vater, dessen Amts- und Wohnsitz im J. 1826 nach Stöckheim in Hannover verlegt worden war. Im vierzehnten Lebensjahre verließ Hermann das Elternhaus, um das Gymnasium in Göttingen zu besuchen. Als Primaner, im J. 1837, machte er die Bekanntschaft eines Mitschülers namens v. Knesebeck, welche für seine zukünftige Berufswahl von schwerwiegender Bedeutung werden sollte. Der junge v. Knesebeck besaß als Gymnasiast tüchtige naturwissenschaftliche, besonders chemische Kenntnisse, die er dem Verkehr mit dem damaligen Göttinger Privatdocenten Robert Bunsen verdankte, und von denen er seinem Freund K. mittheilte, indem er letzteren mit chemischen Erscheinungen und einzelnen Vorgängen bekannt machte. K. bemerkt in einer späteren persönlichen Aufzeichnung selbst: „Durch v. Knesebeck wurde ich zunächst mit chemischen Vorgängen und Erscheinungen bekannt gemacht, von deren Existenz, wie überhaupt von der Chemie, ich bisher keine Ahnung hatte“. An anderer Stelle betont K., daß die Bekanntschaft mit v. Knesebeck für die Wahl seines Berufes entscheidend gewesen sei; und bereits im April 1838, nach bestandener Maturitätsprüfung, bezog K. als stud. chemiae die Universität Göttingen, um daselbst unter Wöhler’s anregender Leitung seine Studien zu beginnen. Das erste Ergebniß der praktisch chemischen Thätigkeit des jungen K. war ein in Liebig’s Annalen (Bd. 41) erschienener Aufsatz: „Ueber die Zusammensetzung des Getreidefuselöles“, in welchem er einige bis dahin übersehene Bestandtheile dieses Abfallproductes nachwies. – Aus jener Zeit erzählte K. gern von dem Einfluß, den Wöhler als Lehrer auf ihn ausgeübt und ihn auch dazu angehalten hatte, die im Laboratorium gemachten [322] Beobachtungen in kurzer, fachgemäßer Form schriftlich darzustellen. Für den erzieherischen Einfluß, den Wöhler hier wie auch im praktischen Unterrichte ausübte, ist K. ihm stets dankbar gewesen. Betreffs seines Stiles – welcher anfangs etwas breit und umständlich gewesen sein soll – schreibt K. zu jener Zeit seinem Vater: „Ich habe mir Bunsen zum Vorbild genommen, der von den deutschen Chemikern anerkannt am besten schreibt“. Robert Bunsen hatte inzwischen in richtiger Erkenntniß der Begabung und Leistungsfähigkeit Kolbe’s denselben zu seinem Assistenten erwählt und war im Herbste 1843 mit ihm nach Marburg übergesiedelt. Hier erlangte K. die philosophische Doctorwürde auf Grund einer Dissertation: „Ueber die Producte der Einwirkung des Chlors auf Schwefelkohlenstoff“. Diese Arbeit bildet den Ausgangspunkt für zahlreiche werthvolle Beobachtungen Kolbe’s, sie führte zur Entdeckung des Chlorkohlensulfids und zur Kenntniß der Bildung von Tetrachlormethan. Die Resultate dieser Arbeit, welche bereits die Aufmerksamkeit der Fachgenossen auf den jungen Forscher gelenkt hatte, sind gesichtet und ergänzt in Liebig’s Annalen Bd. 45 und unter dem Titel „Beiträge zur Kenntniß der gepaarten Verbindungen“ erweitert in Liebig’s Annalen Bd. 54 niedergelegt. Eins der Ergebnisse dieser Untersuchungen war auch die Synthese der Essigsäure. K. hatte die Trichlormethylsulfonsäure (damals von ihm Chlorkohlen-Unterschwefelsäure benannt) aufgefunden und deren Analogie mit der Trichloressigsäure erkannt. Er stellte die letztere synthetisch dar durch Einwirkung von Chlor auf Kohlenstoffchlorid und Wasser im Sonnenlicht. Durch Reduction der so erhaltenen Chloressigsäure gelangte er zur Essigsäure. Die Schranke zwischen anorganischer und organischer Chemie war ja bereits mit der Wöhler’schen Harnstoffsynthese gefallen, allein seither war keine Synthese von gleicher Einfachheit und Eleganz ausgeführt worden.

E. v. Meyer[WS 1] sagt in seiner Schrift „Zur Erinnerung an Hermann Kolbe“ (Journal f. prakt. Chemie [2], Bd. 30 [1884], S. 417 ff.): „Man geht nicht fehl, wenn man behauptet, daß in dieser Abhandlung Kolbe’s die Keime seiner späteren Auffassung der Carbon- und Sulfonsäure enthalten sind. Die Annahme, daß ‚Methyl‘ (CH3) in der Essigsäure sowie in der ‚Methyl-Unterschwefelsäure‘ (s. o.) als Paarling fungire, war der erste Schritt zu der so wichtigen Erkenntniß von der Rolle, welche Methyl und andere Radicale in den organischen Säuren spielen.“ Somit kann die erste größere Untersuchung Kolbe’s mit Recht als grundlegend bezeichnet werden, – sie legt außerdem Zeugniß ab für Kolbe’s selbständige Denkungsweise und außerordentlich scharfe Beobachtungsgabe. –

Die in Marburg verlebten drei Jahre sind für K. stets Gegenstand angenehmer Erinnerung geblieben. Als Assistent Bunsen’s war seine Thätigkeit eine sehr anregende und vielseitige, aber auch anstrengende, sodaß es der großen Arbeitskraft und dem unermüdlichen Fleiß des jungen Gelehrten zuzuschreiben ist, daß er noch Muße fand, Mulder’s[WS 2] Physiologische Chemie aus dem Holländischen ins Deutsche zu übertragen.

Die Zeit von 1845 bis Anfang 1847 verlebte K. in London, wohin er auf Veranlassung Bunsen’s als Assistent Lyon Playfair’s gegangen war. Nachdem er in Playfair’s Laboratorium zunächst eine Reihe gasometrischer Untersuchungen vorgenommen hatte, begann er seine unvergeßlichen Arbeiten über die Wirkungen des galvanischen Stromes auf organische Verbindungen. Diese Untersuchungen, welche K. zum größten Theil gemeinsam mit E. Frankland ausführte, wurden in der Absicht unternommen, durch die Einwirkung der Elektricität die Radicale, welche die organischen Verbindungen zusammensetzen, zu isoliren, – Hoffnungen, welche sich zum Theil verwirklichten. K. war in [323] London außer mit Graham und Faraday mit E. Frankland[WS 3] in Berührung gekommen, und namentlich die sich innig gestaltenden Beziehungen zu letzterem sind für die Wissenschaft sehr ersprießlich geworden. Die obengenannten Arbeiten, welche die beiden Forscher gemeinsam in London begonnen hatten, wurden in Marburg, in Bunsen’s Laboratorium, zum Abschluß gebracht, wohin E. Frankland seinem Freund und Mitarbeiter im Frühjahr 1847 gefolgt war. Mit den Arbeiten über das elektrolytische Verhalten organischer Verbindungen in engem, geistigem Zusammenhange steht die ebenfalls von beiden Gelehrten gemeinsam gemachte Beobachtung der Ueberführbarkeit der sog. Nitrile in Carbonsäuren (Annalen d. Chemie u. Pharmacie, Bd. 65, S. 288). Die Nitrile (Cyanide) liefern beim Erhitzen mit Kalilauge unter Austritt von Ammoniak die Kaliumsalze von Carbonsäuren mit gleichem Kohlenstoffgehalt. Da nun z. B. aus dem Methylcyanid durch Einwirkung von Alkali Kaliumacetat erhalten wurde, war der Beweis für das Vorhandensein des Radicals Methyl in der Essigsäure erbracht. Diese Synthese sowie die ebenfalls mit Frankland ausgeführte Darstellung von Propionsäure aus Cyanäthyl zeigten zuerst den Weg, wie man, von einem Alkohol ausgehend, zu der Säure der benachbarten, nächst höheren homologen Reihe zu gelangen hatte, ein Weg, der nachdem unzählige Male zu ähnlichen Endzwecken beschritten wurde. Mehrere später durchgeführte Synthesen sind eigentlich nur glückliche Ausbeutungen dieser Methode. K. selbst betrat den gleichen Weg bei der gemeinsam mit Hugo Müller aus Essigsäure dargestellten Malonsäure. –

K. und Frankland erblickten in dieser neu entdeckten Bildungsweise eine Stütze für ihre damalige Annahme, daß die Fettsäuren „mit Radicalen gepaarte Oxalsäuren“ seien. – Wie schon angedeutet, wurden die Arbeiten Kolbe’s: „Ueber Elektrolyse organischer Verbindungen“ (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 69, S. 252), sowie seine mit Frankland gemeinsam veröffentlichte Untersuchung: „Ueber die Zersetzungsproducte des Cyanäthyls durch Einwirkung von Kalium“ (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 65) durch die Hoffnung angeregt, aus den Säuren resp. Cyaniden die in diesen Verbindungen enthaltenen Radicale abzuscheiden, ähnlich wie dies Bunsen mit dem Kakodyl gelungen war. Bei Gelegenheit der letztgenannten Untersuchung, deren Ziel die Isolirung des Radicals „Aethyl“ war, wurde ein Gas erhalten von der gleichen Zusammensetzung wie Methyl; das Aethyl wurde auf diesem Wege nicht erhalten. Dagegen erhielt K. bei elektrolytischer Zersetzung einer Lösung von Kaliumacetat das „Methyl“ (Aethan) neben Kohlensäure und zog folgerecht hieraus den Schluß, daß das Methyl ein näherer Bestandtheil der Essigsäure sei. Wenn wir heute auch wissen, daß dieses Methyl nicht das freie Radical „CH3“, sondern ein gesättigter Kohlenwasserstoff „C2H6“, „Aethan“, ist, so ist doch der von K. aus der nicht völlig richtig angenommenen Zusammensetzung der Essigsäure als mit Methyl gepaarte Oxalsäure gezogene Schluß, das Methyl sei ein Radical der Essigsäure, nichtsdestoweniger vollkommen zutreffend. – Auf diese kurze, kaum ein Jahr währende Periode fruchtbringenden experimentellen Schaffens folgte für K. eine Zeit rein litterarischer Arbeit. Einem Anerbieten der berühmten Verlagsfirma Vieweg & Sohn folgend, siedelte er nach Braunschweig über, um dort die Redaction des von Liebig und Wöhler begründeten Handwörterbuchs der Chemie zu übernehmen. Seine Braunschweiger Thätigkeit brachte K. in Beziehung zu fast allen namhaften Fachgenossen; auch sind innerhalb dieser Zeit manche theoretische Abhandlungen entstanden, unter denen der Aufsatz „Ueber die chemische Constitution und Natur der organischen Radicale“ (Liebig’s Annalen, Bd. 75 u. 76) besonders hervorzuheben ist. Naturgemäß konnte einen Mann wie K., welcher [324] sich der experimentellen Forschung mit Begeisterung hingegeben und deren Wichtigkeit stets hervorgehoben hat, eine ausschließlich litterarische Thätigkeit auf die Dauer nicht befriedigen. Um so willkommener wird es ihm gewesen sein, als er im J. 1851 an die Universität Marburg berufen und zum ordentlichen Professor der Chemie, zum Nachfolger Bunsen’s, der damals nach Breslau ging, ernannt wurde. K. war solchergestalt ordentlicher Professor geworden, ohne je die Laufbahn eines Privatdocenten beschritten zu haben. Seine neue Position versetzte ihn in die Lage, sich wieder experimentellen Forschungen im Laboratorium hingeben zu können. Die Erwartungen, welche die Universität bezüglich der Leistungen Kolbe’s gehegt hatte, sind in überreichem Maße in Erfüllung gegangen, denn diese zweite Marburger Epoche war die fruchtbarste im Leben des Gelehrten. Der ersten Zeit dieser Epoche entstammen keine größeren Experimentaluntersuchungen, da Lehr- und Amtsthätigkeit den neu berufenen Professor stark in Anspruch nahmen; hingegen liegen litterarische Arbeiten aus jener Zeit vor. K. beschäftigte sich damals bereits mit Vorbereitungen für ein ausführliches Lehrbuch der organischen Chemie und war auch speculativ sehr thätig. Viele seiner später in praxi verwirklichten Ideen stammen aus dieser Zeit, viele in gemeinschaftlichem Arbeiten mit Frankland, mit dem K., obwohl seit Ende 1847 getrennt, doch in regem und innigen Wechselverkehr geblieben war. Die wichtigste theoretische Veröffentlichung aus jener Epoche ist der Aufsatz „Zur Entwicklungsgeschichte der theoretischen Chemie“, welcher die Entstehung und die Läuterung seiner Ansichten über die Constitution organischer Verbindungen schildert. Dieser Aufsatz ist im Journal für praktische Chemie in vier Abtheilungen (Bd. 23 u. 24) und außerdem als Monographie (Leipzig, J. A. Barth) erschienen. K., welcher sein besonderes Augenmerk von jeher den organischen Säuren zugewandt hatte, erkannte mit sicherem Blick die Analogie zwischen Carbon- und Sulfonsäuren, wenn ihn auch die Deutung derselben als mit organischen Radicalen gepaarte Oxal- resp. Unterschwefelsäuren bald nicht mehr befriedigte. In seinen „Formeln“ und „Gepaarte Verbindungen“ betitelten Aufsätzen im Handwörterbuch der Chemie, III. Bd., S. 177 u. 422 (1848) findet sich zuerst die Idee ausgesprochen, daß die Fettsäuren Sauerstoffverbindungen der mit dem Doppeläquivalent Kohlenstoff C2 verbundenen Radicale Methyl, Aethyl etc. seien, und daß das Glied C2 ausschließlich den Angriffspunkt der Verwandtschaft für Sauerstoff bilde, die Radicale quasi nur Anhängsel hieran vorstellten. Letztere Idee wird durch den Hinweis begründet, daß es für die Natur der Fettsäuren nicht wesentlich sei, ob Methyl oder ein homologes Radical mit dem Doppeläquivalent C2 gepaart sind. Im Gegensatz zu Berzelius[WS 4] macht K. zwischen Paarlingen und Radicalen keinen Unterschied, er gibt vielmehr die Substituirbarkeit des elektropositiven Wasserstoffs durch elektronegative Elemente oder zusammengesetzte Radicale zu. Seine Ansichten über die chemische Constitution und Natur der organischen Radicale führt K. in einem ebenso betitelten Aufsatze näher aus (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 75, S. 211 u. Bd. 76, S. 1) und zeigt in seinen Darlegungen, wie weit er in der Erkenntniß der chemischen Constitution organischer Verbindungen den meisten seiner Zeitgenossen vorausgeeilt war. Man braucht in seinen Formeln nur die Aequivalente C, O und S durch die Atomzeichen zu ersetzen, um die heute üblichen Formeln zu erhalten. K. gestaltete in dieser Abhandlung die ältere Radicaltheorie, welche sich bereits in Widerspruch mit den Thatsachen gesetzt hatte, zu einer lebensfähigen Lehre um, die ihm bei seinen ferneren speculativen und experimentellen Forschungen als Führerin gedient hat. Ueber diesen Umwandlungsproceß hat sich K. in der Einleitung zu der Schrift „Das chemische Laboratorium der Universität Marburg [325] und die seit 1859 darin ausgeführten Untersuchungen“ (erschienen 1865 bei Vieweg in Braunschweig) bestimmt und zusammenfassend ausgesprochen. (Eine übersichtliche Zusammenstellung der in obengenannter Schrift ausgesprochenen Ansichten Kolbe’s befindet sich in E. v. Meyer’s Aufsatz „Zur Erinnerung an Hermann Kolbe [Journal f. praktische Chemie, Bd. 30, 1884, S. 482]). Aus den Ideen dieser grundlegenden Arbeit haben sich die Theorieen entwickelt, welche in einer Abhandlung vom Jahre 1859 zusammengefaßt sind. Die allmähliche Entstehung der fundamentalen Auffassung, daß die organischen Verbindungen Abkömmlinge der anorganischen sind, hat K. in obengenannter Einleitung sowie in der Schrift „Zur Entwicklungsgeschichte der theoretischen Chemie“ deutlich geschildert und dabei stets das Verdienst Frankland’s rückhaltlos anerkannt und hervorgehoben sowie eigene Schwächen eingestanden. E. v. Meyer citirt in seiner Schrift „Zur Erinnerung an H. Kolbe“ aus obiger Abhandlung u. a. Folgendes: „Eine große Schwäche jener Hypothese der gepaarten Radicale bestand in der unklaren Vorstellung von der chemischen Verbindungsweise der sog. Paarlinge. Es ist Frankland’s Verdienst, hierüber zuerst Licht verbreitet und damit zugleich den Begriff des Paarlings ganz beseitigt zu haben, indem er erkannte, daß den einzelnen Elementen bestimmte Sättigungscapacitäten zukommen“. Weiterhin betont K. das Verdienst Frankland’s um die Erkenntniß der Valenz bei seinen Beobachtungen über metallorganische Verbindungen: „Frankland folgerte aus seinen Beobachtungen, daß die Affinität eines Elementes stets durch dieselbe Zahl der zutretenden Atome (einatomiger Radicale) ohne Rücksicht auf den chemischen Charakter der letzteren befriedigt wird“.

Die Beziehungen der organischen zu den anorganischen Verbindungen bildeten für längere Zeit das Ziel gemeinsamer Thätigkeit Kolbe’s und Frankland’s. Die Früchte dieser Arbeiten sind in verschiedenen Publicationen niedergelegt; eine größere Abhandlung erschien in Liebig’s Annalen, Bd. 113. Von besonderem Interesse ist Kolbe’s Aeußerung (in der obenerwähnten Einleitung), durch welche klar wird, wie er zu seinen Ansichten über Radicale und über die Sättigungscapacität der Elemente gelangte, und in welcher auch das von ihm und Frankland entworfene Programm ihrer Arbeiten enthalten ist. „Wir theilten die Ueberzeugung, daß ähnlich, wie die Kakodylsäure als Arsensäure aufzufassen ist, worin 2 Atome Methyl die Stelle von 2 Atomen Sauerstoff einnehmen, wie das Aethylzinnoxyd eines der beiden Sauerstoffatome des Zinnoxyds durch Aethyl ersetzt enthält, und wie endlich nach Hofmann’s Entdeckung die organischen, stickstoffhaltigen Basen auf das anorganische Ammoniak zu beziehen sind, so auch in der Kohlensäure Substitutionen des Sauerstoffs durch Alkoholradicale müssen bewerkstelligt werden können. Wir zweifeln nicht, daß es uns gelingen werde, die Kohlensäure und das Chlorkohlenoxyd durch geeignete Behandlung mit Zinkmethyl in Essigsäure und Aceton zu verwandeln und in gleicher Weise auch im Schwefelkohlenstoff und im Chlorkohlenstoff Schwefel resp. Chlor durch Alkoholradicale zu ersetzen“. (Vgl. E. v. Meyer loc. cit.) Die gleichen Gedanken hat K. in einer Gelegenheitsschrift (Wetterauer Gesellschaft f. Naturkunde zur Feier ihres 50jähr. Bestehens, 1858) über die chemische Constitution organischer Verbindungen ausgesprochen. In dieser Schrift wird, wie auch an andern Orten, ausdrücklich das Irrige der Ansicht betont, die gesammten organischen Stoffe auf die drei „Typen“ Wasserstoff, Wasser und Ammoniak zurückführen zu können. Trotz wiederholter Proteste von Seiten Kolbe’s war von verschiedenen Fachgenossen behauptet worden, daß er auf dem Boden jener Gerhardt’schen[WS 5] Typentheorie stünde. Den schlagendsten Beweis für die Nichtigkeit jener Behauptung liefert seine 1859 vollendete Abhandlung: „Ueber den natürlichen Zusammenhang der organischen [326] mit den anorganischen Verbindungen; die wissenschaftliche Grundlage einer naturgemäßen Classification der organischen, chemischen Körper“ (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 113, S. 293). Der in dieser Abhandlung enthaltene Satz: „Die organischen Körper sind durchweg Abkömmlinge anorganischer Verbindungen und aus diesen zum Theil direct durch wunderbar einfache Substitutionsprocesse entstanden“, bildet sozusagen die Quintessenz der Kolbe’schen Ideen über die chemische Constitution organischer Stoffe. Diese und ähnliche Aussprüche, seine Ansichten über die Structur der Alkohole (er prognosticirte die Existenz der jetzt als „secundäre“ und „tertiäre“ bezeichneten Alkohole) legen zusammen mit dem Umstande, daß K. stets die Forderung stellte, daß Formeln unzweideutige Ausdrücke bestimmter Gedanken sein müssen, Zeugniß ab von der Sicherheit seines Blickes auf theoretisch chemischen Gebieten sowie für seine Fähigkeit, die im Laboratorium beobachteten Erscheinungen einfach und einwandfrei zu deuten.

Durch die obengenannte Arbeit, welche mit dem Satze schließt, daß die Chemie sich dadurch, daß sie die organischen Körper auf die unorganischen Körper des gemeinschaftlichen, einfachsten Stammradicals zurückführe, eine Brücke baue, über welche sie fortschreitend sicher zur richtigen Erkenntniß der Zusammensetzung auch der complicirtesten Verbindungen der organischen Natur gelangen werde, wurde die Gerhardt’sche Typentheorie unmöglich gemacht. Mit Frankland gemeinsam lieferte K. den Vertretern der Typentheorie den Schlüssel zur Erkenntniß der chemischen Constitution; denn allen seinen Darlegungen lag die Idee der Vierwertigkeit des Kohlenstoffs zu Grunde. Daß K. speciell die Valenz des Kohlenstoffatoms erkannt hat und gemeinschaftlich mit Frankland eine Lehre von der Sättigungscapacität der Elemente schuf, ist mit Bestimmtheit in der Schrift „Zur Entwicklungsgeschichte der theoretischen Chemie“ bewiesen.

Die in jenen Aufsätzen ausgesprochenen theoretischen Anschauungen sind wesentlich gestützt worden durch die in jener Zeit von K. und seinen Schülern ausgeführten Experimentaluntersuchungen, unter denen namentlich die über Constitution und Basicität der Milchsäure (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 109, S. 257 u. Bd. 113, S. 217, 220) hervorzuheben sind. Diesen Arbeiten sowie den Untersuchungen über das Alanin und über das Analogieverhältniß zwischen Milchsäure und Alanin einerseits sowie zwischen Glycolsäure und Glycocoll andererseits verdankt die Wissenschaft die Erkenntniß von der rationellen Zusammensetzung der Oxy- und Amidosäuren. Von ähnlichen Gesichtspunkten geleitet sind die classisch zu nennenden Arbeiten über die Salicylsäure (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 115, S. 156). Bereits in den fünfziger Jahren finden wir eine Mittheilung über die Constitution derselben. Im J. 1859 war es K. gemeinsam mit seinem Schüler Lautemann gelungen, durch Einwirkung von Kohlensäure auf Phenol (Carbolsäure) in Gegenwart von Alkalimetallen die Salicylsäure zu erhalten. Durch verschiedene Reactionen sowie durch die obige Darstellungsweise erbrachten beide Forscher den Nachweis, daß diese Säure nicht, wie bisher angenommen worden war, zweibasisch ist, sondern als Oxyphenylkohlensäure zu betrachten sei. Später fand K., daß Phenolnatrium (aus Phenol und Natriumhydroxyd gewonnen) in der Wärme Kohlensäure zu fixiren vermag. Von diesem Augenblicke an ist die Salicylsäure Gegenstand großer Fabrikation geworden.

In jene Zeit, von 1859 bis 1864, welche E. v. Meyer als die Sonnenhöhe in Kolbe’s wissenschaftlichem Leben bezeichnet, fallen noch eine Reihe von Arbeiten, durch welche die Frage nach der chemischen Constitution mehrerer natürlich vorkommender Stoffe beantwortet wurde. Besonders erwähnenswerth [327] ist die von K. und Schmitt[WS 6] beobachtete Umwandlung von Aepfel- und Weinsäure in Bernsteinsäure, eine Arbeit, über deren theoretischen Werth sich Liebig, der bisher andere Ansichten über die Constitution dieser Körper hatte, in selbstloser Anerkennung äußerte und sie einen Triumph der Constitutionstheorie nannte. Der Kreis dieser bahnbrechenden Untersuchungen, welche die Aufklärung der rationellen Zusammensetzung von sog. Oxy- und Amidosäuren bezweckten, wird durch die Abhandlung „Ueber die chemische Constitution und künstliche Bildung des Taurins“ (Annalen d. Chem. u. Pharm., Bd. 122, S. 33), worin das letztere als Amidoäthylsulfonsäure erkannt wurde, würdig geschlossen. Liebig zollte allen diesen Arbeiten seine höchste Bewunderung und hat derselben zu verschiedenen Malen begeistert Ausdruck gegeben. –

Alle diese Untersuchungen haben äußerst anregend auf weitere Forschungen gewirkt, wozu auch Kolbe’s Ueberlegenheit in Bezug auf Speculation und deductive Behandlung chemischer Fragen gegenüber seinen Zeitgenossen, besonders gegenüber den Typentheoretikern, nicht wenig beitrug.

In selten glücklicher Vereinigung gingen Experiment und Theorie bei Kolbe’s Arbeiten Hand in Hand. Er prognosticirte nicht allein die Existenz, sondern zugleich das wahrscheinliche chemische Verhalten neuer, noch unbekannter Körper und Körperclassen; und wol alle seine wissenschaftlichen Prognosen haben sich als richtig erwiesen. Die von ihm vorausgesagten secundären und tertiären Alkohole wurden kurze Zeit darauf thatsächlich erhalten. Friedel[WS 7] stellte 1862 den einfachsten secundären Alkohol, den Isopropylalkohol, aus Aceton dar, und Butlerow[WS 8] erhielt auf synthetischem Wege den tertiären Butylalkohol. Außer diesen Alkoholen sind noch eine ganze Reihe organischer Stoffe dargestellt worden, über deren Existenz und Eigenschaften sich K. vorher bereits ziemlich präcis geäußert hatte. Aus der letzten Marburger Zeit stammen noch die Beobachtungen Kolbe’s über die Umwandlung einbasischer in kohlenstoffreichere zweibasische, organische Säuren. Die damaligen Schüler Kolbe’s, von denen eine Anzahl, wie z. B. Grieß, sich einen glänzenden Namen in der Wissenschaft erworben haben, blickten mit Begeisterung auf jene Marburger Zeit zurück; die hervorragendsten Chemiker, vor allen Liebig, schätzten K. als einen der originellsten Theoretiker und zielbewußten Gelehrten. Auch die Mitglieder der Marburger Universität, von denen manche K. anfangs quasi als Eindringling betrachtet hatten, sahen bald ein, daß dessen Lehren und Wirken der Universität nur zur Ehre gereichen und ihr Ansehen erhöhen konnte. –

Schon im J. 1864 eröffnete sich für K. die Aussicht auf eine Berufung nach Bonn; doch ehe die definitive Berufung erfolgte, befand sich K. bereits in Leipzig, wohin er als Nachfolger O. B. Kühn’s berufen worden war. Am 14. October 1865 war K. nach der neuen Heimath übergesiedelt; eine bedeutende Anzahl von Schülern war ihm dorthin gefolgt. Sofort nahm er die Organisation des chemischen Unterrichtes in Angriff, das Laboratorium wurde der Neuzeit entsprechend renovirt. Die Experimentaluntersuchungen aus dieser Zeit sind nicht so zahlreich, da die sich immerfort steigernden Berufspflichten den neuberufenen Professor stark in Anspruch nahmen; indessen sind mehrere Untersuchungen damals von seinen Schülern, auf die sich Kolbe’s chemische Denkungsart und Arbeitsweise übertragen hatte, ausgeführt worden. In diese Epoche fallen die Arbeiten von E. Drechsel über die Umwandlung von Kohlensäure in Oxalsäure vermittelst Kalium sowie die Beobachtungen Beckmann’s[WS 9] über die Oxydation der Dialkylsulfide und andere mehr.

Inzwischen (Ende 1868) war das neue chemische Institut in der Liebigstraße, welche vordem Waisenhausstraße hieß, vollendet und eröffnet worden; es war das größte und besteingerichtete seiner Zeit. Nun kehrte auch K. zu [328] eigenen Experimentaluntersuchungen zurück. Er entdeckte 1872 das Nitromethan (sein Nitrocarbol) und nahm gleichzeitig seine Untersuchungen über die Salicylsäure (s. oben) wieder auf. Die Salicylsäure-Arbeiten lieferten technisch sowie wissenschaftlich anregendes Material zu weiteren Forschungen. Eine ganzes Reihe von Untersuchungen, welche das Studium der Oxybenzoësäuren zum Gegenstand haben, sind von Schülern Kolbe’s ausgeführt worden. An diese Arbeiten schließen sich noch eine Anzahl experimenteller Untersuchungen an, von denen hier nur die über die antiseptische Wirkung der Kohlensäure sowie die über die Constitution des Isatins, welche unvollendet blieb, erwähnt seien. – Im J. 1876 hatte der Tod ihm seine Gattin, geborene v. Bardeleben, mit welcher er seit 1853 vermählt war, entrissen. Der Verlust warf einen tiefen Schatten auf Kolbe’s Leben. Er selbst hatte durch Einathmen giftiger Dämpfe (1878) seine Gesundheit stark erschüttert. Dieses sowie öftere Erkrankung der Athmungosorgane sind die Vorläufer seines Todes gewesen. Am Abend des 25. November 1884 machte ein Herzschlag dem Leben des großen Gelehrten ein jähes Ende, nachdem er Klarheit der Sinne bis zum letzten Augenblicke bewahrt hatte. –

Ebenso wie die litterarische, ist die Lehrthätigkeit Kolbe’s eine außerordentlich fruchtbare gewesen. Er lehrte nicht nur im Hörsaal, sondern mehr noch im Laboratorium. Sein oberstes Princip war es, den Schüler vor bloßem Auswendiglernen zu bewahren und zur Selbständigkeit im chemischen Denken zu erziehen. Einen Beweis dafür, daß K. als Lehrer den rechten Weg einschlug, bildet die Thatsache, daß viele seiner Schüler zu wissenschaftlicher Bedeutung gelangt sind und heute noch in hohem Ansehen stehen. Was Kolbe’s litterarische Thätigkeit anbetrifft, so sind außer den zahlreichen Publicationen in verschiedenen Fachzeitschriften hauptsächlich zu nennen sein „Ausführliches Lehrbuch der organischen Chemie“, als Theil des Handwörterbuches der Chemie bei Vieweg & Sohn 1864 vollständig erschienen; ferner sein „Kurzes Lehrbuch der Chemie“ 1877 und 1883. Im J. 1870 hatte K. die Redaction des von O. L. Erdmann begründeten „Journal für praktische Chemie“ übernommen, in welchem er seitdem seine eigenen sowie Arbeiten seiner Schüler niederlegte. Die aus dem Marburger und Leipziger Laboratorium hervorgegangenen Arbeiten sind in 2 Bänden bei Vieweg erschienen. Namentlich in dem 2. Bande findet sich eine Reihe theoretischer Abhandlungen, in denen uns K. auch als Kritiker entgegentritt. Allen diesen Aufsätzen ist die Klarheit und Schärfe des Ausdrucks gemeinsam. Letzteres war ihm besonders wichtig; er bekämpfte schonungslos die einreißende Verwilderung in der Nomenclatur. Wie er der Nomenclatur der von ihm als Structurchemiker bezeichneten Fachgenossen gegenübersteht, zeigen u. a. seine „Kritisch-chemischen Gänge“ sowie seine „Blumenlese moderner chemischer Aussprüche“. Zu derartigen Schriften zählen auch die über „Moden der modernen Chemie“ sowie „Ueber die Structurformeln und die Lehre von der Bindung der Atome“. – Kolbe’s theoretische Ansichten standen vielfach im Widerspruch mit denen anderer hervorragender Fachgenossen. Die Lehre von der Verkettung der Atome hielt er für eine aus Ueberschätzung der wirklich erkannten Thatsachen hervorgegangene Verirrung. Die Sorge um die wirkliche Wissenschaftlichkeit sowie eiserne Selbstzucht im chemischen Denken trieb ihn in den Kampf; und so entstanden jene Schriften, in denen schneidigste Kritik mit schonungsloser Polemik gepaart sind, welche ihm Viele zum bittersten Vorwurf gemacht haben. Daß es nicht die bloße Lust am Streiten war, welche ihn zum Kämpfen zwang, wissen alle diejenigen, welche mit ihm in nähere Beziehung gekommen sind. K. pflegte die Freundschaft und die Geselligkeit; von seinen Leipziger [329] Collegen waren ihm namentlich der Physiologe Karl Ludwig und der Zoologe Rud. Leuckart theuer. In Liebig, Wöhler und Bunsen verehrte er seine Lehrer, diese schätzten ihn wiederum als Freund. Auch von seinen ehemaligen Schülern sind ihm Viele treue Freunde geworden; und ebenso stand er mit mehreren seiner Fachgenossen trotz öfterer wissenschaftlicher Differenzen auf freundschaftlichem Fuße, so z. B. mit A. W. v. Hofmann, mit H. Kopp und R. Fresenius. Im persönlichen Leben traten Schärfen seiner Kritik gänzlich zurück; er war leutselig und zu heiterem Scherz geneigt. Daß es einem Manne wie K. nicht an ehrenden Auszeichnungen fehlte, kann uns nicht Wunder nehmen. Er war Ehrenmitglied vieler gelehrter Gesellschaften und Ehrendoctor verschiedener Universitäten. Außerdem war er Inhaber der großen Davymedaille, welche ihm seitens der London Royal Society verliehen worden war, sowie Ritter des bairischen Maximilianordens für Kunst und Wissenschaft.

Die Lebensarbeit Kolbe’s erstreckt sich über mehr als vier Jahrzehnte; wie wenig Andere hat er das Gebiet der organischen Chemie durch werthvolle Forscherarbeit bereichert und gefestigt. Wir können in dankbarer Anerkennung Hermann K. zu den bedeutendsten Chemikern des 19. Jahrhunderts zählen, dessen Name mit der chemischen Wissenschaft dauernd verknüpft sein wird.

Benutzte Litteratur: E. v. Meyer, Zur Erinnerung an Hermann Kolbe (Journal f. praktische Chemie, Jahrg. 1884, Bd. 30). – A. W. Hofmann, Nekrolog für H. Kolbe (Ber. d. chem. Gesellsch., Bd. 17). – Poggendorff’s Biogr.-litt. Handwörterbuch z. Gesch. d. exakten Wiss. – Originalabhandlungen von H. Kolbe.
A. Strigel.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ernst von Meyer (1847-1916), deutscher Chemiker und Chemiehistoriker.
  2. Gerardus Johannes Mulder oder Gerrit Jan Mulder (1802-1880), niederländischer Mediziner, Pharmakologe, Chemiker; er gilt als Entdecker des Proteins.
  3. Edward Frankland (1825–1899), englischer Chemiker
  4. Jöns Jakob Berzelius (1779-1848), schwedischer Mediziner und Chemiker. Er gilt als Vater der modernen Chemie.
  5. Charles Frédéric Gerhardt (1816–1856), französisch-elsässischer Chemiker.
  6. Rudolf Wilhelm Schmitt (1830-1898), Chemiker.
  7. Charles Friedel (1832–1899), französischer Chemiker
  8. Alexander Michailowitsch Butlerow (1828-1886), russischer Chemiker.
  9. Ernst Otto Beckmann (1853-1923), deutscher Chemiker.