ADB:Krane, Friedrich Freiherr von
[33] Grund derselben von ihm veröffentlichten Arbeiten zu Statten. Sein erstes Werk war eine in vielen Auflagen durch den landwirthschaftlichen Provinzialverein zu Münster herausgegebene „Beurtheilung des Pferdes beim Ankauf“, diesem folgte 1856 „Dressur des Reitpferdes“, eine Schrift, welche bestimmt war auf eine feldmäßigere Gestaltung der damals gebräuchlichen Ausbildungsmethode hinzuwirken, dann 1860 „Pferd und Wagen“, die Gesammtheit der Pferdekenntniß umfassend, darauf die 1875 in dritter Auflage erschienene „Anleitung zum Ertheilen eines systematischen Unterrichts in der Soldatenreiterei“ und zuletzt unter dem Titel „Anleitung zur Ausbildung der Cavallerieremonten“, ein auf streng wissenschaftlicher Grundlage ruhendes Lehrbuch, die Bewegungs- und die Dressurlehre umfassend, im Auftrage des Kriegsministeriums geschrieben, ein Werk von epochemachender Bedeutung. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte K. sich mit belletristischen Arbeiten, meist geschichtlich-militärische oder sportliche Stoffe behandelnd. Es erschienen: „Aus der Säbeltasche eines alten Cavalleristen“, „Reiter und Jäger“ und „Der Kapitän, Erlebnisse eines[WS 1] westfälischen Edelmannes“, sämmtlich mit Beifall aufgenommen.
Krane: Friedrich Wilhelm Karl Theodor Maria Freiherr v. K., preußischer Oberst und hippologischer Schriftsteller, am 14. November 1812 zu Hamm in Westfalen geboren, wurde, früh verwaist, zuerst von Jesuiten für den geistlichen Stand erzogen, kam dann in das preußische Cadettencorps und aus diesem 1830 in das vierte Kürassierregiment, nahm 1865, durch schweres körperliches Leiden genöthigt, als Commandeur des von ihm formirten 2. Schlesischen Dragonerregiments Nr. 8 seinen Abschied und starb am 29. August 1874 zu Münster in Westfalen. Krane’s Bedeutung liegt in seiner litterarischen Thätigkeit auf dem Gebiete der Pferdekunde und des Reitdienstes. Als im J. 1843 eine Commandirung als Landwehr-Escadronsführer ihn nach Hirschberg im Riesengebirge geführt hatte, wo der harte Boden ihm die praktische Beschäftigung mit dem Pferde, welche bis dahin sein ganzes Interesse in Anspruch genommen hatte, verleidete, begann er sich mit der Hippologie theoretisch zu beschäftigen. Gewöhnung an scharfes, logisches Denken, zu welchem der bei den Jesuiten genossene Unterricht den Grund gelegt hatte, klare Ausdrucksweise in Wort und Schrift und ein bedeutendes Zeichnentalent kamen ihm bei seinen Studien und den auf- Militär-Wochenblatt Nr. 4, Berlin 1875.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: eiees