Zum Inhalt springen

ADB:Kremser, Simon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kremser, Simon“ von Franz Maria Feldhaus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 769, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kremser,_Simon&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 18:58 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Knaus, Friedrich
Nächster>>>
Langen, Eugen
Band 53 (1907), S. 769 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Simon Kremser in der Wikipedia
Simon Kremser in Wikidata
GND-Nummer 136522157
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|53|769|769|Kremser, Simon|Franz Maria Feldhaus|ADB:Kremser, Simon}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136522157}}    

Kremser *): Simon K., Begründer des Berliner Kutschenwesens, war am 15. September 1775 in Breslau geboren und fungirte 1806 als „Kgl. preuß. Kriegscommissarius“ im persönlichen Dienste Blücher’s. Von diesem mit dem Transport der Kriegscasse betraut, rettete K. diese auf einem schwierigen Rückzuge glücklich aus Feindeshand. Als Belohnung erhielt er dafür das Eiserne Kreuz und den Orden pour le mérite. Während der Befreiungskriege war er ständig an Blücher’s Seite und wurde von ihm auch beauftragt, den Transport der Victoria des Brandenburger Thores von Paris nach Berlin zu leiten. Nach den Kriegsjahren kaufte K. die dem General York gehörige Herrschaft Lossen mit Linden, Jägerndorf und Löwen und schloß hier eine zweite Ehe mit der Wittwe des Barons Adlersthal. Nach wenigen Jahren verkaufte er seine Besitzung mit hohem Verlust, ging nach Berlin zurück und begann mit 5000 Mk., dem Reste seines Vermögens in Berlin den Omnibusbetrieb. Die Concession datirt vom Mai 1825 und lautet darauf „ganz allein sogenannte ‚Omnibusse‘ am Brandenburger Thor aufzustellen“. Der Unternehmer nannte sie „Kremserwagen“. 1827 ging K., da er viel an dem Unternehmen verloren hatte, mittellos nach Rußland. Auch dort war er wieder im Transportwesen thätig, wurde russischer Major und als solcher seit 1849, als er nach Breslau zog, auch pensionirt. Noch auf dem Sterbebett bekam er zwei hohe russische Orden. K. ist begraben auf dem Barbarafriedhof in Breslau.

Vossische Zeitung, Berlin 1. Mai 1898; 27. Sept. 1896; 1. Oct. 1896; 3. Oct. 1896. – Der Bär, Berlin, VI, 478. – Die Nation, Berlin 1892, S. 773.

*) Zu Bd. LI, S. 376.