ADB:Krockow, Anton von

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Artikel „Krockow, Anton von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 174–175, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krockow,_Anton_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 13:28 Uhr UTC)
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Krockow: Anton v. K., preußischer Generallieutenant, am 4. Jan. 1714 zu Polzin in Pommern geboren, trat 1728 bei der Infanterie in den preußischen Dienst, vertauschte diesen aber, da er nach sechs Jahren noch Freikorporal war, mit dem französischen, in welchem er 1735 auf Empfehlung des polnischen Königs Stanislaus Leszczynski als Lieutenant bei Bercheny-Husaren Aufnahme fand. In diesem verblieb er, zuletzt als Oberst des Kürassierregiments Nassau-Saarbrücken bis zum Jahre 1756, nahm an den Feldzügen des österreichischen Erbfolgekrieges Theil und kehrte dann, als Vasall zurückgerufen und vom König von Frankreich mit einer Pension von jährlich 1500 Livres begnadigt, mit seinem Range in die vaterländische Armee zurück. Friedrich der Große ernannte ihn zum Generaladjutanten und verwendete ihn zunächst als solchen; während der Schlacht bei Breslau oder an der Lohe am 22. Nov. 1757 finden wir ihn, nachdem er im September ein Dragonerregiment erhalten hatte, bereits als Führer eines detachirten Corps jenseits der Oder und bei Leuthen am 5. December gleichen Jahres führte er unter Zieten eine Brigade auf dem rechten Flügel, wurde hier verwundet und gefangen genommen, aber bald ausgewechselt, so daß er schon am 30. Juni des folgenden Jahres bei Domstadl, wo es ihm als Führer von Zieten’s Avantgarde gelang, einen Theil des für das Olmütz belagernde Heer bestimmten Transportes dem Feinde zu entziehen, wieder thätig sein konnte, und nahm hierauf namentlich an den Schlachten von Hochkirch, Torgau und Freiberg Theil. Seine letzte Leistung im siebenjährigen Kriege war der Abschluß des Vertrages von Wilsdruff am 24. Nov. 1762, welcher den preußischen Truppen ungestörte Winterquartiere in Kursachsen und in Schlesien sicherte. Während der folgenden Friedensjahre befand er sich häufig in der Umgebung des Königs, welcher seinen Geist, seine Welterfahrung und seine Kenntniß der französischen Sprache schätzte; er war es, der den König auf das französische System der Steuererhebung aufmerksam machte und so veranlaßte, daß Helvetius berufen wurde, welcher nähere Auskunft und Rath bei der Einrichtung der Regie gab. 1773 erhielt er den schwarzen Adlerorden. Im [175] baierischen Erbfolgekriege bei der Armee des Königs befindlich, erkrankte er, wurde nach Landeshut zurückgebracht und starb hier am 7. Sept. 1778.

Militärisch-genealogischer Kalender für das Jahr 1792, Berlin.