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ADB:Lachner, Vinzenz

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Artikel „Lachner, Vinzenz“ von Carl Krebs in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lachner,_Vinzenz&oldid=- (Version vom 5. Dezember 2024, 11:10 Uhr UTC)
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Lachner: Vinzenz L., Bruder der Vorigen, wurde am 19. Juli 1811 in Rain geboren und wuchs unter denselben Verhältnissen auf wie seine Geschwister, besuchte ebenfalls das Gymnasium in Augsburg und nahm, da er für den Lehrerstand bestimmt war, 1828 eine Stellung als Erzieher in Posen an, war aber bereits zu sehr Musiker, um dem Lehrerberuf treu zu bleiben, und ging 1834 nach Wien, wo er seine musikalischen Studien vollendete und Nachfolger von Ignaz als Organist an der evangelischen Kirche wurde. 1836 trat er die Erbschaft Franzens als Hofcapellmeister in Mannheim an, war vorübergehend an der deutschen Oper in London (1842) und am Stadttheater in Frankfurt am Main (1848) thätig und ließ sich 1873 pensioniren. Von da an lebte er in Karlsruhe, wo er seit 1884 eine Lehrerstellung am Conservatorium inne hatte, und starb dort am 22. Januar 1893.

Von seinen Compositionen sind eine Anzahl von Sätzen für Männerchor am bekanntesten geworden, Arbeiten, die sich durch Einfachheit, Klarheit und vortrefflichen Satz auszeichnen. Ferner sind zu erwähnen mehrere Symphonien, eine preisgekrönte Festouvertüre, Ouvertüre zu „Demetrius“, Musik zu Schiller’s „Turandot“, ein preisgekröntes Clavierquartett, ein ebenfalls preisgekröntes Lied „In der Ferne“ und vieles andere. Seine Wirksamkeit als Dirigent und Lehrer wird als gediegen und gründlich gerühmt.