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ADB:Ladenspelder, Johann

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Artikel „Ladenspelder, Johann“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 503–504, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ladenspelder,_Johann&oldid=- (Version vom 12. Oktober 2024, 15:57 Uhr UTC)
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Ladenspelder: Johann L. von Essen, auch Johann von Essen genannt, Maler und Kupferstecher um die Mitte des 16. Jahrhunderts, ist bei Füßli (Künstlerlex. Forts. 659), mit Berufung auf den Franzosen Flor. le Comte (T. I. p. 145) als alter Kupferstecher mit dem corrumpirten Namen „Johann Ladespeldrickt“ vorgeführt. Er stammte aus der Stadt Essen im Bergischen und nennt sich auf seinen Blättern ein paar Mal: Joannes Ladenspelder Essendiensis oder kurzweg Joannes Essendiensis. Auf seinem in ersterer Weise bezeichneten Eigenbildnisse zeigt er an, daß er 1540 im Alter von 28 Jahren stand, woraus sich 1512 als das Geburtsjahr ergiebt. Das späteste Datum auf seinen Blättern ist 1554, was jedoch für die Bestimmung seiner Lebensdauer ohne abschließende Bedeutung ist, da seine Stiche zum bei weitem größeren Theile undatirt sind. Es war bisher unbekannt geblieben, an welchem Orte er sich zum Zwecke seiner Kunstthätigkeit niedergelassen hat. Die Schreins- oder Grundbücher von Köln geben den erwünschten Aufschluß. Hier trifft man den Maler Johann [504] von Essen mit Margret Hoffens, seiner Ehefrau, im J. 1561, wo er Hausbesitzer auf der Wahlgassenecke beim Heumarkte wird (Martini: Eckardi). Er hatte wol damals aus seinem vieljährigen künstlerischen Schaffen so viel gewonnen, um die Stellung eines Miethers mit der eines Eigenthümers vertauschen zu können. Gemälde von ihm sind nicht mehr bekannt, dagegen haben Bartsch (Peintre-Graveur IX 57–67) und Passavant (P.-G. IV, 142–148) seine Kupferstiche verzeichnet, die bei letzterem bis auf 61 Nummern gestiegen sind. Es sind religiöse, mythologische, allegorische und ornamentale Darstellungen, Copien nach alten italienischen Tarockkarten und zwei Bildnisse: das eines ungenannten Mannes mit Barett und der Beischrift Fiat voluntas tua Domine 1554, und das bereits erwähnte des Künstlers selbst. Letzteres, 4 Z. 11 L. hoch und 1 Z. 10 L. breit, zeigt denselben in halber Figur nach rechts in einem Medaillon mit der Inschrift Imago Joannis Ladenspelder Essendiensis Anno Aetatis sue XXVIII. 1540. Zu den Seiten sind Laubverzierungen und rechts neben dem Kopfe befindet sich das Monogramm. Bei Bartsch ist das Altersjahr, abweichend von Passavant, mit XXVIIII angegeben. Die Kupferstiche Ladenspelder’s sind sämmtlich selten und empfehlen sich durch zarte und fleißige Ausführung. Vier verschiedene Monogramme kommen auf denselben zur Anwendung.