ADB:Lange, Reinerus

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Artikel „Lange, Reinerus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 650, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lange,_Reinerus&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 03:28 Uhr UTC)
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Lange: Mag. Reinerus L., † 1614, war in Bremen geboren, nach vollendetem Studium zuerst auch dort am Rathsgymnasium angestellt, wird 1585 aber Prorector der Schule zu Corbach in Waldeck genannt. Als in Stade die bisherige Trivialschule 1587 in ein Gymnasium illustre verwandelt wurde, berief man ihn zur Einrichtung als ersten Rector, ein Amt, in welchem ihm 1594 Otto Casmann (Allg. D. Biogr. IV, 54) folgte. Seit 1590 war er zugleich Rathssecretär und Notar, 1594 wurde er Syndicus, dann 1605 zugleich Bürgermeister und starb 1614, nach einer Eintragung im Buche der Antoniusbrüderschaft zu Stade (in welchem viele Einzeichnungen von seiner Hand stehen) am 9. Januar, nach Schwanemann’s Trauergedicht am 29. Januar 1614: vielleicht der Tag der feierlichen Parentation. Er war ein tüchtiger Geschäftsmann, und wurde im Interesse der Stadt und des Erzbischofs Johann Friedrich von Bremen vielfach als Gesandter gebraucht, so an den Kaiser, an Christian IV. von Dänemark. Besonders war er in der Angelegenheit der Merchant-adventurers und ihres seit 1587 in Stade aufgeschlagenen Sitzes (vgl. Bd. XIV S. 412 Johann Adolf) rührig und thätig, sowohl beim Kaiser wie auf einer Mission 1603–1604 an den König Jacob I. von England, die freilich das gewünschte Resultat nicht hatte. Wegen dieser Sendungen ist er vielgenannt. Er wird als gelehrt geschildert, doch sind Schriften von ihm nicht nachweisbar, nur eine seltsame Notiz über eine angeblich 1593 in Rom gedruckte Grammatica Latina Reineri Langii taucht auf; vielleicht war Romae statt Bremae verlesen. Die Lutheraner nannten ihn einen Kryptocalvinisten, sicherlich gehörte er der Richtung Joachim Neander’s an. Er hinterließ wenig, 1622 wurde sein Haus im Concurs verkauft; zwei Söhne waren auf Stipendien angewiesen.

J. H. Pratje, Kurzgefaßter Versuch einer Stadischen Schulgeschichte. 2. St. (nur in 300 Ex. gedruckt) S. 16 ff. Archiv des Stader Vereins für Geschichte etc. 5, 243 (nicht genau). (Pratje), Altes und Neues, 5, 109.