ADB:Langmann, Adelheid
Karl Schröder 1871) einen auf Befehl der Priorin verfaßten Bericht über das visionäre Leben der dortigen Schwestern –, zeichnete auch die L. in ähnlicher Weise wie ihre berühmtere Mitschwester Christina Ebner (1277–1356) ihre Erlebnisse auf. Aus ihren Tagebüchern, insbesondere aus den Jahren 1330–1347, und nach mündlicher Ueberlieferung entstanden ihre Offenbarungen, die uns in zwei Handschriften erhalten sind. Die ziemlich einförmigen Aufzeichnungen berühren die Zeitverhältnisse des 14. Jahrhunderts nur wenig, dennoch bilden sie ein nicht zu unterschätzendes Glied in der Reihe der Visionen, die uns namentlich aus den Frauenklöstern des deutschen Mittelalters erhalten sind. Häufige körperliche Selbstpeinigungen und sonstige übermäßige Askese wechselten bei Adelheid mit Erregungen, Verzückungen und göttlichen Einsprachen, deren Ruf nicht auf die Klosterräume Engelthal’s beschränkt blieb. Verschiedentlich wurde sie von Auswärtigen aufgesucht, die von ihr Rath und Trost, oft auch Heilung erhofften. Sie selbst war wiederholt von Selbstmordgedanken gequält. In Sprache und Anschauungen – es finden sich viele Anklänge an das Hohe Lied - wurde sie beeinflußt von ihrem geistlichen Freunde und Berather Ulrich, dem späteren Abte von Kaisheim (1340 bis 1360), der auch mit Margarethe Ebner in Medingen und Heinrich von Nördlingen befreundet war.
Langmann: Adelheid L., aus einem Nürnberger Geschlechte, wurde zwischen 1325–1330 Nonne im Kloster Engelthal bei Nürnberg, wo sie am 22. Nov. 1375 starb. Getreu den Traditionen ihres Klosters, in dem in der Blüthezeit der Mystik das visionäre Leben geradezu typisch war – wir besitzen im Büchlein „Von der genaden uberlast“ (herausgegeben von- Die Offenbarungen der Adelheid Langmann, herausg. von Ph. Strauch, Straßb. 1878. Vgl. Anz. f. deutsches Alterthum 6, 214 f. und Schönbach, Beilage zur Wiener Abendpost 1878, Nr. 129 u. 130.