Zum Inhalt springen

ADB:Lichtenstein, Paul von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lichtenstein von Carneit und Castelcorn, Paul“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 557–558, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lichtenstein,_Paul_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 12:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lichtenstein, Martin
Band 18 (1883), S. 557–558 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Paul von Liechtenstein-Kastelkorn in der Wikipedia
Paul von Liechtenstein-Kastelkorn in Wikidata
GND-Nummer 13227406X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|18|557|558|Lichtenstein von Carneit und Castelcorn, Paul|Franz von Krones|ADB:Lichtenstein, Paul von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13227406X}}    

Lichtenstein: Paul L. von Carneit und Castelcorn, Sprosse eines angeblich aus dem Bündtnerlande stammenden Adelsgeschlechtes, das in Tirol seinen Sitz auf Schloß Lichtenstein bei Botzen hatte; dritter Sohn des Balthasar von L. aus dessen Ehe mit Dorothea Fuchs und Bruder des Bischofs Ulrich von Trient (1493–1503). Er zählte zu den einflußreichsten Höflingen und Staatsmännern Max I. Sein Bruder, der Trienter Bischof belehnte ihn mit Castelcorno, welches Prädicat dann seine Nachkommenschaft führte. v. L. findet sich unter den „Statthaltern und Räthen“ des genannten Habsburgers für das Land Tirol (1493), 1501 als bestallter Hofmarschall. Um diese Zeit (1500) erhielt er zu Middelburg den Orden des goldenen Vließes. Auch in den Fragen der äußeren Politik wurde er häufig beigezogen, wie die Correspondenz Maximilians I. [558] beweist und galt persönlich viel bei Hofe. Er und der Protonotar, dann Kanzler, Cyprian von Serentein, waren eng befreundet und verschwägert. Zu den wenigen Vertrauenspersonen, welche der Kaiser mit seinem abenteuerlichen Projecte, in gewissem Sinne „Papst“ zu werden, bekannt machte, zählte v. L. Ihm schreibt Max I. den 16. Septbr. 1511 von Brixen aus, er gedenke allen Ernstes „das ohnehin eigentlich uns gebührende Pontificat mit Unserer kaiserlichen Würde zu vereinigen“. v. L. starb 1513 und hinterließ aus seiner Ehe mit Barbara v. Schroffenstein 3 Söhne.

Chmel, Urk., Briefe und Actenstücke zur Gesch. Max I., litter. Ver. z. Stuttgart 1848 (1493–1511). Lanz, Monum. habsb. 2. Abth. I. Einl. – V. v. Krauß, Max’ I. vertr. Briefw. mit Sigm. Prüschenk, Fh. z. Stettenberg (Innsbr. 1875). Genealogisches: (Wurmbrand), Collect. geneal. histor., (Wien) Fol. 1705 (S. 151). Zedler’s Univ. Lex. XVII. col. 900 f. Brandis, Gesch. d. Landeshauptl. Tirols (Innsbr. 1850). A. Jäger i. d. Wiener akad. Sitzungb. XVII, 195–236; 409–441. J. Egger, Geschichte Tirols, 2. Bd. (1876).