ADB:Loos, Cornelius (1. Artikel)
[WS 1] (ins Lateinische übersetzt lautet sein vlämischer Name Callidius und erscheint in dieser Uebertragung in Bayle’s Dictionnaire hist. et crit.), geb. zu Goude 1546, † zu Brüssel am 3. Februar 1595, studirte in Löwen, trat sodann in den geistlichen Stand und erlangte ein theologisches Lehramt in Mainz und gab sich daselbst einer fruchtbaren litterarischen Thätigkeit hin. Er siedelte später ins Trier’sche über, woselbst aber seines Bleibens nicht war, weil er durch Bestreitung des Glaubens an Zauberei und Hexenwesen Anstoß erregte. Er mußte 1592 seine Ansichten hierüber öffentlich zurücknehmen und das Trier’sche Gebiet verlassen. Er begab sich nach Brüssel und verwaltete daselbst kurze Zeit eine Pfarrei; des Rückfalles in seine widerrufenen Irrthümer bezichtiget, hatte er eine längere Kerkerhaft zu bestehen. Den Folgen einer zum dritten Male gegen ihn erhobenen Anklage kam sein Tod zuvor. Schriften: „De tumultuosa Belgarum rebellione sedanda“ (Mainz 1579). – „Apologia in orationem Philippi de Marnix pro archiduce Austriae Matthia“ (1582). – „Annotationes in Ferum super Joannem“ (Ferus = Wilt s. Bd. VI, 721). – „Defensio adversus Chr. Franckenium ceterosque sectarios ἀρτολατρείαν impie asserentes“ (1581). – „Illustrium Germaniae scriptorum catalogus“ (Biographieen 89 deutscher und belgischer Schriftsteller, Mainz 1581). – „Ecclesiae venatus“ [169] (Cöln 1585). L. besorgte auch eine Ausgabe der Comoediae sacrae, welche von seinem Zeitgenossen und Landsmanne Cornelius Schonäus unter dem Titel Terentius christianus veröffentlicht worden waren.
Loos: Cornelius L.- Swert, Athenae belgicae. – Foppens, Bibliotheca belgica. – Nouvelle biographie générale (Paris 1860).
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Über diese Person existiert in Band 52 ein ergänzender Artikel.