Zum Inhalt springen

ADB:Lorinser, Friedrich Wilhelm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lorinser, Friedrich Wilhelm“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 82, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lorinser,_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 18:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lorinser, Franz
Band 52 (1906), S. 82 (Quelle).
Friedrich Wilhelm Lorinser bei Wikisource
Friedrich Wilhelm Lorinser in der Wikipedia
Friedrich Wilhelm Lorinser in Wikidata
GND-Nummer 117682993
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|52|82|82|Lorinser, Friedrich Wilhelm|Julius Pagel|ADB:Lorinser, Friedrich Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117682993}}    

Lorinser: Friedrich Wilhelm L. in Wien, als jüngerer Bruder des verdienten Medicinalbeamten Karl Ignaz L. (1796–1853) zu Niemes am 13. Februar 1817 geboren und am 27. Februar 1895 gestorben, studirte Chirurgie in Prag und Wien, wurde 1839 in das k. k. Operationsinstitut aufgenommen und 1841 zum Secundar-Wundarzt im Allgemeinen Krankenhause, 1843 zum Primar-Wundarzt des Bezirkskrankenhauses auf der Wieden, einem erst in der Entwicklung begriffenen Spital, ernannt. Er promovirte 1848 zum Dr. chir., 1851 zum Dr. med. L. entdeckte hier die später auch in Deutschland beobachtete und bearbeitete: „Necrose der Kieferknochen in Folge der Einwirkung von Phosphordämpfen“ (Oesterr. med. Jahrbb., 1845), über die er später (Zeitschr. der k. k. Gesellsch. d. Aerzte, Wien 1851) eine zweite Abhandlung verfaßte. Mit seinem Bruder Gustav, Gymnasialprofessor der Naturgeschichte in Preßburg (1811–63), zusammen schrieb er ein „Taschenbuch der Flora Deutschlands und der Schweiz“ (Wien 1848); ferner allein: „Die Behandlung und Heilung der Contracturen im Knie- und Hüftgelenk, nach einer neuen Methode“ (ebd. 1849). 1850 gründete er in Wien ein orthopädisches Institut, das 1852 nach Unter-Döbling verlegt, von ihm, zusammen mit M. Fürstenberg, bis 1865 geleitet wurde und über welches, von 1852 an, Berichte erstattet wurden. L. schrieb ferner in der Wiener Medicinischen Wochenschrift: „Ueber Hüftgelenkkrankheiten“ (1854. 55); „Ueber Knochenhautentzündung“ (1863); „Die Krankheiten der Wirbelsäule“ (in Pitha und Billroth’s Handbuch d. Chir., 1865); „Die conservative Chirurgie“ (1867); „Der Aberglaube in der Medicin“ (1872); „Die wichtigsten eßbaren, verdächtigen und giftigen Schwämme“ (1876, mit 12 Tafeln in Farbendruck) u. s. w. 1871 wurde er zum Director des Wiedener Krankenhauses, 1870 zum Mitgliede des nieder-österreichischen Landes-Sanitätsrathes, dessen Vorsitzender er seit 1880 war, ernannt.

Vgl. Biographisches Lexikon von Hirsch-Gurlt IV, 42.