ADB:L’Allemand, Friedrich Wilhelm

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Artikel „L’Allemand, Fritz“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 530–531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:L%E2%80%99Allemand,_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 01:11 Uhr UTC)
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L’Allemand: Fritz L., Maler, geb. in Hanau 1812, † am 20. September 1866. Erhielt an der Akademie der bildenden Künste in Wien seine Ausbildung und verrieth zuerst die Neigung sich der Genremalerei zu widmen. Nachdem der Künstler seine Studien im Auslande fortgesetzt, erregte er im J. 1840 zuerst durch das Bild „Carlistische Guerilla’s sich gegen die Christinos vertheidigend“ die Aufmerksamkeit durch seine Begabung und seine Kenntnisse in der Darstellung militärischer Scenen. L. verfolgte hierauf diese Richtung mit außerordentlichem Fleiße und ließ es nicht an den eingehendsten Studien für Schlachtenbilder fehlen, wozu derselbe durch zahlreiche Aufträge des Hofes und des Adels ermuntert wurde. Die seit dem Jahre 1848 von Oesterreich geführten Kriege [531] gaben ihm Stoff zur Verherrlichung hervorragender Waffenthaten der Armee und ihrer Führer. Seine Episoden aus der Belagerung von Komorn und aus dem ersten und zweiten italienischen Feldzuge fanden lebhafte Anerkennung. Von historischem Interesse durch die Menge von Porträts sind seine „Festtafel für die Maria-Theresia-Ordensritter im Schönbrunner Schlosse“ und „Das Festmahl der Repräsentanten der kaiserlichen Armee im Schönbrunner Garten“ (1860 bis 1861). Bei Beginn des Feldzuges in Schleswig-Holstein im J. 1864 begab sich L. auf den Kriegsschauplatz, um an Ort und Stelle Studien zu Gemälden zu machen. Der Kaiser beauftragte ihn hierauf mit der Ausführung der drei Bilder „Gefecht von Oberselk, Oeversee und Veile“, die zu den besten Leistungen des Künstlers zählen. Von demselben stammen auch die Compositionen zu Duller’s „Erzherzog Karl von Oesterreich“ und die Zeichnungen zu dem Werke „Die österreichische Armee im Laufe zweier Jahrhunderte“. Schon vor der Reorganisation der Akademie der bildenden Künste im J. 1865 wurde L. zum Professor ernannt, welche Stelle er bis zu seinem Tode bekleidet hatte.

Vgl. Wurzbach, Biogr. Lexikon, 14. Bd., S. 13.