Zum Inhalt springen

ADB:Mansfeld, Bruno III. Graf von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mansfeld-Bornstädt, Graf Bruno III. von“ von Felix Stieve in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 221–222, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mansfeld,_Bruno_III._Graf_von&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 03:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 20 (1884), S. 221–222 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Bruno III. von Mansfeld in der Wikipedia
Bruno III. von Mansfeld in Wikidata
GND-Nummer 137124627
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|20|221|222|Mansfeld-Bornstädt, Graf Bruno III. von|Felix Stieve|ADB:Mansfeld, Bruno III. Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137124627}}    

Mansfeld: Graf Bruno III. von M.-Bornstädt, geb. am 13. Septbr. 1576, † Anfang September 1644. Vierter Sohn Brunos II. und der Gräfin Christine von Barby; Enkel Philipps II. von Mansfeld, welcher die Bornstädter Seitenlinie des alten thüringischen Hauses gründete und sie als Oberstkämmerer Kaiser Karl V. nach den Habsburger Landen verpflanzte. Er ging früh zum Katholicismus über, wurde Malteserritter und verrichtete die einem solchen obliegende „Karawane“. Dann trat er in das in Ungarn gegen die Türken kämpfende Heer und zeichnete sich – namentlich bei der Eroberung Hatván’s [222] (November 1603) – so aus, daß er zum Kriegsrath ernannt wurde. Im Mai 1607 erscheint er als Kämmerer in der Umgebung des Erzherzogs Matthias. Um dessen Erhebung gegen Kaiser Rudolf vor den geistlichen Kurfürsten und Erzherzog Albrecht zu rechtfertigen, wurde er 1608 abgeordnet, indeß zu Regensburg auf kaiserlichen Befehl verhaftet und nach Prag geführt. Rasch freigelassen, kehrte er an Matthias’ Hof zurück, von welchem er in der Folge noch mehrfach in politischen Geschäften verwendet wurde. 1615 wurde er zum Trabantenhauptmann, Oberststallmeister und Oberstjägermeister ernannt. Die beiden letzten Aemter behielt er unter Ferdinand II. „und hat er die Jägerei in solche Perfection gebracht, dessengleichen man niemalen gehabt, auch anderer Orten nicht finden wird.“ Das Oberstjägermeisteramt blieb ihm daher auch unter Ferdinand III. Matthias bewahrte ihm bis zu seinem Tode seine besondere Gunst und nicht minder freundlich war ihm der jagdeifrige Ferdinand II. gesinnt, welcher in seinen Armen starb. – In erster Ehe hatte M. 1608 die Wittwe Johanns v. Pernstein, Maria Manrique de Lara, zur Gattin, eine Dame, welche den Mittelpunkt der Prager vornehmen Gesellschaft bildete; als zweite Gemahlin führte er am 13. Juli 1636 Maria Magdalena Gräfin von Törring heim. Von seinen zwei ihn überlebenden Söhnen wurde Franz Maximilian Obersthofmeister der Kaiserin, Heinrich Franz aber Obersthof- und Generalfeldmarschall; letzterer und der Sohn des Ersteren wurden in den Reichsfürstenstand erhoben.

Khevenhüller, Conterfet-Kupferstich II, 142 mit Bild. Joh. Gottfr. Zeidler, Achthundertjähriger Stammbaum des Hauses Mansfeld.