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ADB:Manskirsch, Bernard Gottfried

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Artikel „Manskirsch, Bernard Gottfried“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 245–246, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Manskirsch,_Bernard_Gottfried&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 03:46 Uhr UTC)
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Manskirsch: Bernard Gottfried M., Landschaftsmaler, geb. 1736 zu Bonn, † am 19. März 1817 zu Köln. Sein Vater, ein nicht ungeachteter Maler, ertheilte ihm die erste Unterweisung in der Kunst; dann wurde die Natur der Gegenstand seiner fleißigen Studien. Seine Arbeiten zogen die Aufmerksamkeit des Kurfürsten Clemens Wenceslaus von Trier auf sich, der ein solches Wohlgefallen an denselben fand, daß er ein eigenes Cabinet davon anlegte und den Künstler im J. 1769 mit der Stelle eines Hofmalers und Hofofficianten beschenkte. Bei einer Reise, welche der Kurfürst 1776 unternahm, wählte er ihn zu seinem Begleiter und ließ ihn die schönsten Gegenden nach der Natur aufnehmen. Einige Jahre später gab ihm die Fürst-Aebtissin von Essen, des Kurfürsten Schwester, den Auftrag, die ihr zuständigen Herrschaften abzubilden und war mit seinen Leistungen überaus zufrieden. Der Beifall dieser liebenswürdigen hohen Personen war für M. ein Sporn, sich immer höher zu schwingen, und wirklich sind viele seiner Landschaften aus dieser Periode mit so viel Fleiß, Gefühl und Naturtreue gemalt, daß man ihm einen ansehnlichen Rang unter den damaligen deutschen Malern dieser Gattung zuerkennen muß. Um 1786 hielt er sich in Koblenz auf. 1790 kam er nach Köln, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Anfangs fand er auch hier die beste Aufnahme, zuletzt aber sank er durch die Ungunst der kriegerischen Zeitverhältnisse und die Schwächungen des Alters tief in seiner Kunst. Die Bilder aus den letzten Jahren seiner Wirksamkeit sind meist seiner ganz unwürdig; Nachlässigkeit der Behandlung und naturwidrige Färbung geben ihnen ein fabrikartiges Ansehen.

Sein Sohn Franz Joseph M., geb. um 1770, wurde unter des Vaters Leitung ein tüchtiger, diesen übertreffender Künstler. Seine Landschaften sind freier und mit mehr Geist behandelt, Figuren und Vieh zeichnete er richtiger und mit mehr Geschmack, in Wasserfällen, Seestürmen und Mondscheinlandschaften leistete er Ausgezeichnetes. Seine Arbeiten fanden besonders in England vielen Beifall, was ihn bewog, sich um 1796 von Köln dorthin zu begeben. Um 1805 befand er sich wieder in Deutschland und erhielt von der Kaiserin Josephine den Auftrag, die schönsten Gegenden um Aachen und am Rhein zu malen. Darauf kehrte er für eine Reihe von Jahren nach England zurück. Anfangs der 1820er Jahre findet man ihn wieder in Deutschland, wo er sich um die Stelle eines academischen Zeichnenlehrers in Bonn bewarb, die er durch verzögertes Eintreten verscherzte. Rathlos wandte er sich nach Frankfurt a. M., wo er, ungeachtet allen Fleißes, in financielle Verlegenheiten gerieth. Dann versuchte er sein Glück in Berlin und Danzig, aber ohne Erfolg, und in letzterer Stadt gab sich der Verzweifelnde um 1827 den freiwilligen Tod. Er hat ein paar Blätter in einer eigenthümlichen, die Aquatintamanier nachahmenden Weise in Kupfer gestochen, und mit einer Landschaft: „A Ruin in Italy“, sich auch in der Schabkunst versucht. Stadler, H. Schütz und J. G. Huck haben nach ihm gestochen.

[246] Meusel, Miscellaneen XXVII. Merlo, Nachr. v. Köln. Künstlern. Gwinner, Kunst und Künstler in Frankfurt a. M.